IG Metall sieht positive Schiffbau-Signale

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Ungeachtet der weltweiten Schiffbau-Krise [ds_preview]ist die Zahl der Arbeitsplätze auf den deutschen Werften auf den höchsten Stand seit vier Jahren gestiegen.

Während viele Werftmärkte katastrophale Zeiten erleben, weil die Handelsflotte in vielen Segmenten überbaut ist und kaum noch Aufträge platziert werden, scheint es der hiesigen Branche verhältnismäßig gut zu gehen – zumindest nach Ansicht der Gewerkschaft IG Metall Küste. Gegenüber dem Vorjahr gab es eine Steigerung um 1,9% auf 15.885 Beschäftigte, wie aus einer aktuellen Erhebung der Gewerkschaft hervorgeht. Die alljährliche Befragung von Betriebsräten in 37 Unternehmen ergab zudem, dass auch für die nächsten zwölf Monate weiteres Wachstum erwartet wird. Bis zu 670 weitere Arbeitsplätze sollen entstehen, heißt es.

»Die Auslastung hat sich gegenüber dem Vorjahr verbessert: Kreuzfahrtschiffe, Yachten und Fähren sowie der Marineschiffbau sorgen auf den Werften für Arbeit«, sagte Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste. Neben der Spezialisierung auf kleinere und Nischen-Märkte sieht er einen weiteren Grund für die positive Entwicklung in strukturellen Änderungen: »Besonders gut sind die Aussichten in Mecklenburg-Vorpommern, wo der malaysische Genting-Konzern die Werften in Wismar, Warnemünde und Stralsund ausbauen will.«

Den Angaben zufolge gibt es nur in einzelnen Unternehmen Probleme bei der Beschäftigung, die IG Metall bezieht sich unter anderem auf den von der Geschäftsführung angestrebte Personalabbau bei der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) und die mögliche Kurzarbeit auf der Lloyd-Werft in Bremerhaven. Zulieferer würden allerdings stärker unter der weltweiten Krise leiden. Sie rechnen daher häufiger mit einem Rückgang an Beschäftigung.

Neben den knapp 16.000 Direkt-Beschäftigten arbeiten rund 8.600 Werkvertragsbeschäftigte und Leiharbeitskräfte auf den Werften. Mit den 67.000 Beschäftigten bei den Zulieferern arbeiten rund 91.500 Menschen in der maritimen Wirtschaft.