Zwei der schiffsfinanzierenden Banken habe[ds_preview]n das Konzept zur Sanierung der Marenave Schiffahrts AG abgelehnt. Damit steht die Reederei vor dem endgültigen Aus.
Noch Anfang Juni hatte das Bankenkonsortium eine Absichtserklärung abgegeben, die einen Abverkauf aller Schiffe der Flotte (zuletzt sechs Produktentanker, vier Bulker, zwei Containerschiffe und ein Car Carrier) sowie eine Restrukturierung der Gesellschaft vorsah.
Demnach sollten die von den Banken an die Einschiffsgesellschaften unter Mithaftung der Marenave ausgereichten Schiffsfinanzierungsdarlehen »bestmöglich« zurückgeführt sowie die Gesellschaft enthaftet werden. Dies war vom Vorstand als eine wesentliche Voraussetzung für den möglichen Einstieg eines Investors angesehen worden.
Seitens der Banken-Verhandlungsführer hatte es seinerzeit eine positive Bewertung gegeben, teilte das Unternehmen mit. »Entgegen der bisherigen Erwartung« hätten jetzt jedoch zwei der Banken ihre Meinung geändert, heißt es heute.
Fortführung fraglich
Vor diesem Hintergrund prüfe der Vorstand derzeit sorgfältig, ob die positive Fortbestehensprognose noch aufrechterhalten werden könne, heißt es in der Mitteilung. Die Gruppe bündelte unter einer operativen Holding über vier Komplementär-GmbH insgesamt 13 operative Schiffsgesellschaften.
Gleich zu Beginn dieses Jahres hatte die Reederei hohe Verluste für das Geschäftsjahr angekündigt. Nach den ersten sechs Monaten lag der Verlust bei –10,8 Mio. €. Der Umsatz war gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 36 Mio. € auf 22 Mio. € zurückgegangen.
Die Marenave Schiffahrts AG war 2006 von König & Cie und der HSH Nordbank als erste börsennotierte Schiffsbeteiligungs-AG in Deutschland gegründet worden und war lange Jahre Bereederungspartner des damaligen Emissionshauseses. Vor zwei Jahren erfolgte dann die Trennung, nachdem König & Cie. zuvor an die zwei US-Investoren Delos Shipping LLC aus Dallas und Tennenbaum Capital Partners verkauft worden war.
Die Service- und Kooperationsverträge wurden aufgekündigt, der Ablösebetrag belief sich seinerzeit auf 1,5 Mio. €. Anfang 2014 hatte Ole Daus-Petersen den Vorstandsposten von Firmengründer Tobias König übernommen.