Print Friendly, PDF & Email

Australien und Japan haben eine Absichtser[ds_preview]klärung unterzeichnet, künftig erstmals den Schiffstransport von flüssigem Sauerstoff zu erlauben. In Japan werden derzeit spezielle Transportbehälter entwickelt. Ein Pilotprojekt soll 2020 starten.

Bulk-Transporte von Gasen fallen unter den International Code for the Construction and Equipment of Ships Carrying Liquefied Gases in Bulk (IGC Code) im Ramen der Safety of Life at Sea (SOLAS) Convention. Bisher erlaubt der IGC Code die Beförderung flüssigen Sauerstoffs nicht. Stoffe, die nicht von dem Code erfasst sind, dürfen jedoch transportiert werden, wenn zwischen den betroffenen Ländern – Flaggenstaat des Schiffs, Land des Start- und Zielhafens – ein entsprechendes Abkommen besteht. Zudem wird derzeit an einer Erweiterung des Codes gearbeitet, die von der IMO jedoch noch abgesegnet werden muss.

Die Australian Maritime Safety Authority (AMSA) in Canberra hat nun für die Zwischezeit mit Japan die Anforderungen für den Wasserstofftransport von Australien nach Japan. Das IMO Maritime Safety Committee hatte bereits im November 2016 sein Einverständnis gegeben.

Kawasaki Liquid Hydrogen Carrier
Kawasaki Heavy Industries Konzept für einen großen Liquid Hydrogen Carrier (Quelle: KHI)

Die »Interim Carriage Requirements« benennen die Konstruktionsstandards für die Transportbehälter und sollen die Risiken für den Wasserstofftransport über See minimieren. Flüssiger Wasserstoff muss laut Kawasaki Heavy Industries (KHI), die an der ENtwicklung von Containment-Systemen arbeiten, bei Temperaturen Transportiert werden, die 100° unter denen von verflüssigtem Erdgas (LNG) liegen. Der nun ausgearbeitete Standard ist ein wichtiger Meilenstein für das »Hydrogen Energy Supply Chain Project«, das 2020 starten soll. Japan will damit die Möglichkeiten einer CO2-freien Energiegewinnung prüfen.

Die Unterzeichnung der Absichtserklärung damit ein Schlüsselmoment für den japanischen Schiffbauer Kawasaki Heavy Industries (KHI). Dort wird neben der Entwicklung der Transporttechnologie auch der Wasserstoff-Carrier für das Pilotprojekt gebaut. Zunächst soll ein kleinerer Hydrogen-Carrier entwickelt werden. In der Zukunft, bei voller Nutzung der Ressource Wasserstoff, plant das Unternehmen auch bereits größere Einheiten.

Laut AMSA soll das Pilotprojekt auch als Datenquelle für die Erweiterung des IGC Codes dienen, die schließlich den Transport flüssigen Wasserstoffs ohne spezielle, bilaterale Abkommen erlauben würde.