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Die Commerzbank hat 2016 ein operatives Er[ds_preview]gebnis von 1,4 Mrd. € erzielt, mehr als 0,5 Mrd. € weniger als im Vorjahr. Zudem belasten Schiffskredite weiter die Bilanz.

Martin Zielke, Vorstandschef der Commerzbank. Foto: Commerzbank
Martin Zielke, Vorstandschef der Commerzbank. Foto: Commerzbank

»Wir können mit der Ergebnisqualität noch nicht zufrieden sein«, sagte Konzernchef Martin Zielke. Deshalb müsse die im vergangenen Herbst beschlossene Strategie »Commerzbank 4.0« entschlossen umgesetzt werden. Bis 2020 soll das Geldinstitut die wettbewerbsfähigste Bank in Deutschland sein.

Das operative Ergebnis fiel im Geschäftsjahr 2016 auf 1,4 Mrd. €. Im Jahr zuvor waren es noch knapp 2 Mrd. €. Hauptgründe waren herausfordernde  Marktbedingungen und das anhaltende Negativzinsumfeld, teilte die Bank mit. Die Erträge vor Risikovorsorge sanken gegenüber dem Vorjahr auf 9,4 Mrd. € (2015: 9,8 Mrd. €). Darin enthalten waren allerdings positive Einmaleffekte.

Risikovorsorge steigt auf 900 Mio. €

Die Risikovorsorge lag bei 900 Mio. € und damit um rund 200 Mio. € höher als noch 2015. Dieser Anstieg sei wegen hoher Wertberichtigungen für Schiffsfinanzierungen erfolgt. Die im europäischen Vergleich gute Quote für Problemkredite (NPL-Quote) von lediglich 1,6 % spiegele aber das gesunde Risikoprofil der Bank wider.

Das Vorsteuerergebnis lag am Ende bei 643 Mio. €. Nach Abzug von Steuern in Höhe von 261 Mio. € und Minderheitsanteilen von 103 Mio. € erzielte die Commerzbank ein Konzernergebnis von 279 Mio. € – gegenüber knapp 1,1 Mrd. € im Vorjahr.

Im Segment Asset & Capital Recovery (ACR), zudem auch das Schiffsportfolio gehört, sei das Exposure at Default (EaD) um weitere 2,3 Mrd. € abgebaut worden und lag per Ende des Jahres noch bei 16,2 Mrd. €. Das operative Ergebnis verschlechterte sich mit -514 Mio. €  gegenüber dem Vorjahr (2015: -466 Mio. €) aufgrund der deutlich gestiegenen Risikovorsorge in Höhe von 599 Mio. € (2015: 361 Mio. €).

Nur noch 4,7 Mrd. € im Schiffsportfolio

Nach der Zusammenlegung der Portfolien von Commerzbank, Dresdner Bank und Deutscher Schiffsbank war einst der zweitgrößte Schiffsfinanzierer in Deutschland mit einen Kreditportfolio von rund 22 Mrd. € entstanden. Dann folgte der historische Beschluss des Bankvorstands aus dem Jahr 2012, sich gänzlich aus der Schifffahrtsfinanzierung zuru?ckzuziehen. Von 2008 bis Ende 2016 seien bereits 19 Mrd. € aus den Büchern genommen, es verbleiben laut Commerzbank derzeit nur noch 4,7 Mrd. € im Bereich Ship Finance. Davon entfielen 3,5 Mrd. € auf das »performing portfolio«, der Rest gilt als gefährdet. Bis spätestens 2020 sollen die Summe weitgehend auf Null gesenkt werden.