Print Friendly, PDF & Email

Ein neuer Begriff macht die Runde in der Binnenschifffahrt: Schiffs- oder Flottenmanagement. Das in Düsseldorf ansässige Unternehmen Spectec ist einer der Anbieter, die den »nassen« Verkehrsträger im Fokus haben

Erstmals auf der Maritime Industry hatte Spectec-Geschäftsführer Tobias Allebrodt intensiven und vielfältigen Kontakt zu deutschen und niederländischen Partikulieren und[ds_preview] Reedereien. Im Gepäck hatte er sein Paket zum Schiffsmanagement, vertrieben unter dem Namen Idea-SBA.

Seine Botschaft an potenzielle Kunden ist klar und eindeutig. »Mit unserem System lassen sich definitiv Kosten sparen, Stillstandszeiten verringern, Einsatzzeiten verlängern und so die wirtschaftlichen Ergebnisse optimieren«. Der Anwender, ob Partikulier oder Reeder, habe mit dem Softwarepaket eine volle Kontrolle und Übersicht über alle Dinge, die für einen sicheren Schiffsbetrieb nötig seien, schiebt er nach.

Dabei sei die Arbeit mit dem System einfach. Der Kunde müsse kein teures Softwarepaket kaufen, mit moderaten monatlichen Kosten wird der Einsatz des elektronischen Helfers bezahlt. Dabei kann zwischen einer Einschiffs- und einer Flottenlösung unterschieden werden. Die Kosten sind auch abhängig von der Anzahl der verwalteten Schiffe und der genutzten Arbeitsplätze.

Das System arbeitet webbasiert, kann also von jedem Computer und Tablet mit Internetanschluss in den gängigen Webbrowsern benutzt werden. Dazu gibt es eine mobile Anwendung für Android Smartphones, eine Lösung für IoS-Systeme (Mac-Rechner und Iphone) sei in Vorbereitung, so Allebrodt, sie soll bis September stehen.

Wenn alle Daten für das Schiff und seine Komponenten, für Mitarbeiter, das Warenlager und die Wartungsintervalle eingegeben sind, hilft Idea SBA, die nötigen Arbeiten zu organisieren. Der Anwender hat – an Bord und im Büro – die volle Übersicht über alle Module des Schiffes, die fortlaufend gemanagt werden müssen. Das können Garantiezeiten für Motoren sein, Serviceintervalle für Aggregate, Erneuerungen der Klassifizierung mitsamt der Verwaltung aller dazu nötigen Dokumente. Von allen wichtigen Teilen des Schiffes lassen sich Zeichnungen, Bilder und technische Beschreibungen hinterlegen. Wenn beispielsweise ein Teil defekt ist und ausgetauscht werden muss, arbeitet das System von der Anfrage beim Lieferanten über die Bestellung und Lieferung des Teils bis hin zur Zuordnung in das Warenlager die Schritte nachvollziehbar ab.

Allebrodt beschreibt, wie so ein Bestellvorgang abläuft: »Ich kann alle Ersatzteile, die ich in meiner Maintenance-Management-Liste führe, von der Plattform aus aufrufen. Ich schicke einem oder mehreren Anbietern einen entsprechenden Anfrage-Link, der alle Spezifikationen des erfragten Teiles enthält. Der macht mir daraufhin ein Angebot, dass ich dann bestätigen oder ablehnen kann. Wird bestätigt, erfolgt die Lieferung. Das System gibt auch eine Kaufempfehlung unter Auswertung verschiedener Kriterien wie Lieferzeit, Rabatte, etc. Nach Empfang der Ware werden die Teile in das Warehouse übernommen, als Bestand, oder dem Schiff direkt zugeordnet. So hat der Anwender jederzeit eine Übersicht über die verfügbaren Ersatzteile, über Verbrauchsmaterial, und vergisst keine zeitgerechte Nachbestellung. Mit der Überwachung von Wartungsintervallen einschließlich der Dokumentation der erledigten Arbeiten werden die Einsatzzeiten der Ausstattungen optimal organisiert.

Auch in der Personalverwaltung ist Idea SBA hilfreich. Neben den Personalstammdaten sind Patente und Streckenkunde-Nachweise hinterlegt, Übersichten über weitere Qualifikationen stehen auf Tastendruck zur Verfügung. Gerade für Reedereien, die manchmal rasche Personaldispositionen vornehmen müssen, sei das eine unschätzbare Hilfe, so die Entwickler.

Als einzige kundenseitige Anforderung für den Einsatz von Idea SBA ist ein Internetzugang und ein Arbeitsplatzrechner nötig. Die Daten werden in einem Datenzentrum in Düsseldorf abgelegt, wo sie mehrfach gesichert werden. Auf mobilen Endgeräten ist auch ein Einsatz möglich, wenn keine Internetverbindung besteht. Die nötigen Daten sind im Gerät verfügbar und werden nach erneuter Verbindung mit dem Internet synchronisiert.

Eine lange Einarbeitungszeit, so Allebrodt, sei nicht nötig. Nach einer kurzen Erklärung könnten viele schon nach wenigen Stunden damit umgehen. Die Plattform sei weitgehend selbsterklärend, so der IT-Fachmann. Gegen eine Fehleingabe von Daten sei das System weitgehend immun. So nennt Allebrodt auch die Vorteile von Idea SBA, aus seiner Sicht: »Wir sind einfach und beschränken uns auf das Wesentliche«.

Interessenten können auf der Internetseite von Spectec in einer frei zugänglichen Demo-Version (www.idea-sba.com) die Funktionalitäten des Systems austesten. Das können auch die Schülerinnen und Schüler auf dem Schulschiff Rhein. Dort ist die Schiffsmanagement-Plattform bereits installiert und steht dem beruflichen Nachwuchs zu Trainingszwecken zur Verfügung.


Hermann Garrelmann