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See- und Binnenhäfen sind wichtige Verkehrsknotenpunkte im weltweiten Warenhandel. Videokameras, die auf dem Gelände verteilt sind, haben alle Vorgänge stets im Blick. Der Regensburger CCTV/IP-Experte Dallmeier bietet maßgeschneiderte Lösungen für Häfen

Der Einsatzbereich moderner Videosicherheitstechnik erstreckt sich mittlerweile nicht mehr nur auf klassische »Security-Aufgaben«, wie etwa dem Entdecken von unerwünschten[ds_preview] Eindringlingen oder gar der Verhinderung von Terroranschlägen. Videosicherheitstechnik ist inzwischen zu einem unverzichtbaren Hilfsmittel geworden, um alle Vorgänge auf dem Hafengelände so effizient wie möglich zu gestalten: von Zufahrtskontrollen über Unfallverhütung an Schleusen bis zur Steuerung des Waren- und Güterstroms auf dem Hafengelände. Denn eines gilt auch bei Häfen: Zeit ist Geld, und wo der Warenfluss aus irgendeinem Grund zum Erliegen kommt oder langwierig nach verlorener Fracht gesucht werden muss, steht bares Geld auf dem Spiel. Kurzum: Die Videosicherheitstechnik entwickelt sich mehr und mehr zu einem umfassenden Video-Informationssystem.

Zufahrtskontrolle

Ob auf dem Land- oder Wasserweg: Auf das Hafengelände darf nur, wer dazu berechtigt ist. Hochauflösende Kameras erfassen deshalb jeden, der das Gelände betritt und dokumentieren sowohl den Schiffs- als auch den Personen- und Fahrzeugverkehr an den Ein- und Ausfahrten des Areals.

Besonders gut geeignet für die Überwachung weitreichender Hafenareale ist das Multifocal-Sensorsystem Panomera. Im Gegensatz zu Single-Sensor-Kameras nutzt die MFS-Technologie mehrere Sensoren mit jeweils unterschiedlichen Brennweiten. Auch weiter entfernte Objekte werden so mit derselben Bildqualität dargestellt wie Objekte im Nahbereich der Kamera. Damit können von einem einzigen Standort aus ein riesiges Areal und weite Entfernungen überblickt werden, und zwar in Echtzeit, bei gleichbleibender Bildauflösung und mit einer hohen effektiven Dynamik sowie durchgehenden Tiefenschärfe.

Panomera zeichnet im Gegensatz zu PTZ-Kameras permanent das Gesamtbild auf, auch wenn live nur ein Ausschnitt betrachtet wird. Der Operator kann seinen Aufgaben also ganz entspannt nachgehen, ohne etwas zu verpassen. Zudem kann dieselbe Szene gleichzeitig sowohl im Live- als auch im Wiedergabemodus betrachtet werden.

Mit der MFS-Technologie können beliebig viele Anwender unabhängig voneinander über die gesamte Szene navigieren. Obwohl sich alle Operator also mit derselben Kamera verbinden, kann jeder einzelne Bediener seine Ansicht individuell auswählen und nach Belieben zoomen oder schwenken.

Oft wird die CCTV/IP-Anlage um intelligente Videoanalyse-Systeme ergänzt, die bestimmte Vorgänge ganz automatisch ausführen – wie beispielsweise Schranken öffnen oder Alarm bei nicht identifizierten Fahrzeugen oder Schiffen geben.

Diebstahlschutz

An den Umschlagplätzen in Häfen lagern unzählige Güter und Container, die vor Diebstahl gesichert werden müssen. Mit der Analyse »Intruder« bietet Dallmeier eine Lösung an, um bestimmte Bereiche vor unbefugtem Zutritt zu schützen. »Intruder« ist eine Entwicklung, die vollständig auf der SEDOR-Technologie basiert und eine Überwachung von Außen- und Innenanlagen ermöglicht. Das System stellt beispielsweise fest, ob sich ein Objekt einem Areal nähert, aus welcher Richtung es kommt oder wie lange es in einem Bereich verweilt. Aufgrund der durchgeführten Klassifizierung kann das System ein Objekt »Mensch« z.B. von einem Objekt »Tier« unterscheiden. Durch umfangreiche Plausibilitätsprüfungen werden Fehlalarme auf ein Minimum reduziert, ohne eine »echte« Alarmmeldung zu unterschlagen.

Warenströme nachverfolgen

Dass es an Güterverkehrsknoten bei der Warenverteilung immer wieder zu Schäden an den Waren, Fehlverladungen oder anderweitigen Verlusten kommt, lässt sich nie ganz vermeiden. Mithilfe einer hochwertigen Videoanlage kann der Weg jedes einzelnen Containers allerdings lückenlos dokumentiert werden. Fehlgeleitete Waren können somit schnell wieder aufgefunden oder Transportschäden eindeutig nachgewiesen werden. Strittige Situationen – zum Beispiel in Bezug auf den Zeitpunkt der Schadenentstehung oder bezüglich des Schadenverursachers – lassen sich eindeutig und ohne langwierige und kostenintensive Aufklärungsprozeduren nachvollziehen und Schadenszahlungen verursachergerecht zuweisen.

Die Waren werden beim Eingang gescannt, während ihres gesamten Durchlaufs in den Umschlagpunkten lückenlos verfolgt und beim Ausgang noch einmal elektronisch erfasst. Jeder Scanvorgang wird zusätzlich von einer Kamera aufgenommen. Ideal sind dafür hochauflösende IP-Kameras, die selbst bei schwierigsten Lichtverhältnissen, wie zum Beispiel bei extremem Gegenlicht an den Eingangstoren der Hallen, detailreiche und farbgetreue Bilder liefern.

Die erfassten Vorgangsdaten werden anschließend zusammen mit den Bilddaten vom digitalen Aufzeichnungssystem gespeichert, um später eine eindeutige Zuordnung von Bildern und Paketdaten sicherzustellen. Der eingescannte Barcode ist hierbei der Schlüssel zu jedem einzelnen Packstück. Es kann jederzeit eindeutig identifiziert, sein Weg lückenlos nachverfolgt werden. Dabei können nicht nur einzelne Pakete, sondern auch die Zusammenstellung ganzer Paletten oder Container in allen Handlingsphasen überwacht werden.

Unfälle oder Staus vermeiden

Ob an Schleusen, Kaimauern, Lagerplätzen oder Zufahrtsstraßen: Wo der Verkehr zum Stillstand kommt, gerät auch die Verladung der Waren ins Stocken. Videosysteme bieten hier die Möglichkeit, bei Auffälligkeiten sofort reagieren zu können – beispielsweise bei Unfällen und Staus oder wenn Falschparker den Verkehrsfluss blockieren. Das System zeigt hier zwei entscheidende Vorteile: Zum einen kann die Aufmerksamkeit des Security-Personals durch automatische Alarmmeldungen gezielt auf bestimmte Bereiche gelenkt werden – ohne diese Unterstützung wäre es kaum möglich, das komplette Gelände 24 Stunden täglich ständig im Auge zu behalten. Zum anderen kann sich das Personal dank der Videoaufnahmen im wahrsten Sinne des Wortes gleich von dem »ein Bild machen«, was vor Ort passiert, und entsprechend reagieren.

Integrationsmöglichkeiten

Die Überwachung eines Hafengeländes ist sehr komplex. Der größte Nutzen wird dann erzielt, wenn alle Systeme ineinander greifen und miteinander gekoppelt sind. Jede CCTV/IP-Lösung aus dem Hause Dallmeier ist deshalb so konzipiert, dass sie als offene Plattform für die Integration von Drittsystemen dienen kann.

Von Kameras über Aufzeichnungssysteme (Recorder, Server, VideoIP Appliances) bis hin zum Videomanagement können sämtliche Produkte in jede Art von Drittsystemen eingebunden werden (übergeordnete Gebäudemanagementsysteme, ZuKo, Brandmeldeanlagen, etc). Ebenso lassen sich natürlich Fremdsysteme oder auch einzelne Komponenten in bestehende Dallmeier-Lösungen integrieren.

Operational Intelligence

Betriebssicherheit, in all ihren Ausprägungen, wird auch in Zukunft ein Kernthema für Hafenbetreiber und die Logistikbranche insgesamt bleiben. Um diese sicherzustellen, ist der gut geplante Einsatz von Videobeobachtungssystemen unabdingbar. Parallel dazu gewinnt ein weiterer, umfangreicher, und mit der Sicherheit eng verbundener Anwendungsbereich zunehmend an Bedeutung: die Erfassung und Auswertung von Echtzeitdaten aus der laufenden Betriebstätigkeit sowie deren Korrelation mit historischen Informationen. Zusammengefasst werden diese Abläufe oft als Business Intelligence bezeichnet. Ihr Ziel ist es, sowohl umfassende Gesamtübersichten über alle Vorgänge zu liefern, als auch tiefere Einsichten in betriebliche Vorgänge zu ermöglichen. Für Videoüberwachungs- und – Managementsysteme eröffnen sich in diesem Zusammenhang langfristig vielfältige denkbare Nutzungsmöglichkeiten.

Autor: Sebastian Alt, Dallmeier electronic, Sebastian.Alt@dallmeier.com
Sebastian Alt