Der Traditionssegler »Peking« ist in New York erfolgreich auf das Schwergutschiff »Combi Dock III« verladen worden. Nach dem Laschen geht es am Mittwoch auf die Heimreise über den Atlantik.

Die historische Viermastbark, die 1911 bei der Hamburger Werft Blohm+Voss vom Stapel lief,[ds_preview] lag mehr als 40 Jahre im South Street Seaport Museum in Manhattan nahe der Brooklyn Bridge. Nach Angaben der zur Bremer Harren-Gruppe gehörenden Reederei Combi Lift habe die Verladung ohne größere Schwierigkeiten geklappt.

PekingNun tritt sie »huckepack« die lang erwartete Heimreise an und soll am 28. Juli zunächst in Brunsbüttel eintreffen. Mit Schleppern geht es dann weiter zur Peters Werft in Wewelsfleth. Sie hatte sich gegen die Konkurrenz von Blohm+Voss, die Emder Werft und Dock GmbH sowie eine ARGE aus Elsflether Werft und Bremerhavener Dockgesellschaft (Bredo) durchgesetzt.

An der Stör soll die »Peking« originalgetreu saniert und als Museumsstück hergerichtet werden. Der Bund stellt für Rückführung und Instandsetzung insgesamt 26 Mio. € zur Verfügung. Das Schiff soll zum zentralen Schauobjekt des neuen »Deutschen Hafenmuseums« werden.

Peking
Fotos: H&P

Die Reparaturarbeiten sind mit zwei bis drei Jahren veranschlagt. Vor allem am Rumpf hate der Zahn der Zeit genagt. Die Stahlplatten seien zum Teil nur noch 4 mm statt wie ursprünglich 15 mm dick. Daher muss das gesamte Unterwasserschiff neu aufgebaut werden, ebenso das Rigg. Wenn alles klappt, soll die »Peking« drei Jahre nach ihrer Ankunft als Museum begehbar sein – voraussichtlich am 50er Schuppen im Hansahafen, gegenüber der Elbphilharmonie.

Die Viermastbark »Peking« gehörte einst zu den legendären acht »Flying P-Linern« der Reederei Laeisz und ist unter deren Flagge 34-mal um das Kap Horn gesegelt. Sie waren die letzten Frachtsegler, die in der Salpeterfahrt nach Südamerika eingesetzt wurden. Die »Pommern« und »Passat« liegen heute als Museumsschiffe in Marieham im finnischen Aland und in Travemünde. Die ehemalige »Padua« ist als »Kruzenshtern« der letzte noch fahrende Frachtsegler der Baureihe.

Die »Peking« ist 115,5 m lang, 14,3 m breit und hat einen Tiefgang von 4,2 m bei 3.700 BRZ. Ab 1932 war die »Peking« als stationäres Schulschiff mit Namen »Arethusa« im Medway an der englischen Ostküste als schwimmendes Internat in Betrieb und wurde 1975 nach New York verkauft. Dort entdeckte sie die Stiftung Hamburg Maritim. Insgesamt investiert die Bundesregierung 26 Mio. € in die Rückholaktion und Reparatur der »Peking« sowie weitere knapp 100 Mio. € in den Aufbau des Museums.