Nach nur einem Jahr gehen der Leeraner Reeder Roelf Briese und Auerbach-Gründer Lucius Bunk wieder getrennte Wege – wegen unterschiedlicher Auffassungen über den künftigen Kurs.
Anfang August 2016 hatten die Reedereien Briese und Auerbach Schiffahrt ihre neue »strategische« Allianz verkündet. Beide Unternehmen wollten verstärkt kooperieren, ohne die Eigenständigkeit aufzugeben. Mehr »Größe« im Markt, Synergieeffekte und bessere Vermarktungsoptionen wollten beide erreichen. Briese in Leer mit rund 150 Frachtern und die noch junge Hamburger Reederei Auerbach mit derzeit acht MPP-Schiffen.
Lucius Bunk, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter bei Auerbach, rückte damals als COO in die Geschäftsführung von Briese ein. Das klang schon ganz nach einer vorweg genommenen Nachfolgeregelung, Bunk verlegte seinen Arbeitsplatz für die meiste Zeit nach Leer. Briese seinerseits wurde Gesellschafter bei Auerbach und hatte gegenüber der HANSA angekündigt, dass er die operativen Tätigkeiten abgeben wolle. »Die Nachfolge wird familiär bzw. intern geregelt«, sagte der damals knapp 72-Jährige. Bestandteil des Plans sei auch Lucius Bunk.
13 Monate später gehen die beiden Protagonisten wieder auseinander. Die Trennung zum 30. September sei eine »zwischen Gesellschaftern und Geschäftsführung gleichermaßen einvernehmlich wie freundschaftlich getroffene Entscheidung«, heißt es. Als Grund gibt die knappe Meldung »unterschiedlichen Auffassungen zur künftigen Ausrichtung des Unternehmens« an. Bunk sollte sich ursprünglich unter anderem um die strategische Weiterentwicklung und um die Modernisierung der Flotte kümmern.
Die Allianz der Reedereien Briese und Auerbach sei davon jedoch nicht betroffen, heißt es. Diese werde unverändert fortgesetzt.