Nach der Hurricane-Saison sollen sich die Rahmenbedingungen bessern, Störungen sorgen nur kurzfristig für Volatilität auf den Atlantikrouten. Zwei Schlüsselfaktoren treiben den Markt.

Ungewöhnlich stark hat die diesjährige Hurricane-Saison in der Karibik un dim Golf von Mexiko [ds_preview]den Tankermarkt getroffen. Turbulencen habe es im Spotmarkt gegeben, während Timecharter-Raten stabil geblieben seien, das spiegle die schwachen Fundamentaldaten wider, so das Beratungsunternehmen MSI.

Abseits der negativen Schlagzeilen habe es aber wichtige und konstruktive Bewegungen im Markt gegeben, die sich positiv auf die Zukunft auswirkten. So habe die Ölnachfrage die Erwartungen übertroffen, um 1,7 % lag sie über den jüngsten Schätzungen der internationalen Energeagentur IEA. Vor allem das starke zweite Quartal hatte dazu beigetragen. Auch das vierte Quartal blickt nun auf eine gesunde Nachfrage, die Raffinerieaktivität soll deutlich zunehmen. Bei MSI geht man daher von steigenden Spotraten im ganzen Markt aus. Das Wachstum bei den T/C-Raten soll sich zwar in Grenzen halten, soch führen die verbesserten Rahmenbedingungen auch hier zu einer eher positiven Prognose.

Zwei Schlüsselfaktoren treiben den Markt

»Zur Verbesserung der Basis für den Markt haben zwei Schlüsselfaktoren in der zweiten Jahreshälfte beigetragen: Globale Ölvorräte werden stärker angezapft und die Verschrottung nimmt zu«, erklärt Tim Smith, MSI Director Oil and Tanker Markets. »Auch wenn das nicht sofort zu steigenden Handelsvolumina führt – das Anzapfen der Lagerbestände geht zulasten der Importe – braucht es für eine Erholung des Ölmarktes langfristiges Handelswachstum – eine Hürde, die genommen werden muss.«

Weniger Floating Storage bedeute, dass auch mehr Tonnage in den Markt zurückkehrt. Die OPEC schätzt, dass Floating-Storage-Kapazität seit Begin 2017 um 40 Mio. bbl reduziert worden ist. Auch wenn sich nicht alle Mitglieder an die Föderquoten der OPEC hielten, so trügen diese dennoch zur Erholung des Marktes bei, so MSI. Man müsse abwarten, ob das Kartell Ende März noch tiefere Einschnitte vornehmen werde, bislang gehe man aber eher von einer Verlängerung der Quoten als von noch tieferen Einschnitten aus.

Spürbar weniger Tonnage im Markt

Im zweiten Quartal war der Treiber für die Marktverbesserung das Verschrottungsvolumen. Die Verschrottung hat weiter zugelegt, so dass nun spürbar Tonnage aus dem Markt genommen wird. Der Einfluss der derzeitigen Aktivität wird laut MSI nur begrenzt sein, aber sollte sich der Trend wie erwartet fortsetzen, werde das doch die Gewinnseite stützen.

Die Experten prognostizieren, dass am Ende des vierten Quartals ein Anziegen der Raffinerieaktivität und der Nachfrage die Spotraten auf den TD3-Schlüsselrouten auf 34.000 $ pro Tag hochziehen wird. Die T/C-Raten sollen auf 26.000 bis 27.000 $ pro Tag steigen. Einen weiteren Anstieg im ersten Quartal 2018 könne man noch nicht sehen, es sei den die globale Nachfrage steige deutlich und nachhaltig.