Nachdem der erste Versuch der Bergungsfirma Ardent, die auf einem Riff vor Neukaledonien gestrandete »Kea Trader« freizuschleppen, mißlungen ist, sind neue Schäden aufgetaucht. Jetzt muss alles von Bord.
Eigentlich hatte es im Oktober keinen Bergungsversuch mehr geben sollen. Doch am 9. Oktober hatten günstige meteorologische Bedingungen ein Fenster für die Bergung des gestrandeten Containerschiffs geöffnet. Die Spezialfirma Ardent hatte die Reparaturen in den beschädigten Laderäumen als zufriedenstellend bewertet. Mit vier Schleppern, der »Posh Commander«, der »Lanpan 34«, der »Pacific Titan« und der »Tamanou«, wurde versucht, das Schiff vom Durand Reef zu ziehen. Es gelang allerdings nur, die »Kea Trader« um 50° zu drehen.
Mittlerweile gibt es nach Angaben der französischen Vertretung in Neukaledonien, des Haut-Commissariat de la République – Nouvelle-Calédonie, zudem neue Baustellen. Durch den konstanten Wellengang selbst bei gutem Wetter seien die reparierten Stellen an der Bilge wieder aufgerissen und das Schiff könne nicht genug Auftrieb gewinnen, um vom Riff entfernt zu werden. Nach dem Ableichtern eines Großteils der Container an Bord waren umfangreiche Schäden an Rumpf und Propeller festgestellt worden, Wasser war in alle Laderäume eingedrungen, zudem hat der Seegang bereits strukturelle Schäden im Schiff verursacht.
Nächster Versuch frühestens in vier Wochen
Ardent arbeitet nun an einem neuen Plan. Die Berger müssen sehr vorsichtig vorgehen, um eine Verschmutzung des sensiblen Gebiets zu verhinderrn. Um das Freischleppen zu erleichtern, sollen nun alle noch an Bord verbliebenen Container vom Schiff. Jedes günstige Wetterfenster wird nun für den Abtransport der Boxen genutzt. Die Reparaturarbeiten, die nötig seien, bis ein weiterer Bergungsversuch unternommen werden könne, seien »signifikant«, heißt es. Es werde bis dahin noch mindestens vier Wochen dauern, falls das Wetter mitspiele.
Das in Seatrade-Charter fahrende Containerschiff (Bj. 2016, 2.194 TEU) war am 12. Juli in der Nähe von Neukaledonien im Südpazifik auf Grund gelaufen. Der Eigner Lomar Shipping hatte Ende September mitgeteilt, dass man sich mit dem Seekaskoversicherer auf eine Verschrottung der »Kea Trader« geeinigt habe.