Die Eisbeinwoche nähert sich ihrem traditionellen Ende: Am Freitag erwarten die Organisatoren rund 3.600 Gäste zum 69. Eisbeinessen in Hamburg.
Die Vereinigung Hamburger Schiffsmakler und Schiffsagenten (VHSS) erwartet Agenten, Makler, Reeder, Bunkerhändler und Spediteure sowie V[ds_preview]ertreter der Politik und Verwaltung aus dem In- und Ausland. Die Anzahl der Gäste sei zwar »ein wenig kleiner, dafür aber nicht weniger bunt«, heißt es seitens der VHSS. Aufgrund der Renovierungsarbeiten im CCH findet das Eisbeinessen zum ersten Mal auf dem Gelände der Hamburg Messe statt.
»Schifffahrt ist trotz allem technischen Fortschritt nach wie vor ein people business und gerade in angespannten Märkten ist der persönliche Kontakt wichtig. Deshalb reisen viele Gäste bereits am Dienstag an und nutzen die Zeit in Hamburg, um bestehende Geschäftsbeziehungen zu vertiefen oder um neue zu knüpfen. Vertrauen lässt sich nur sehr schlecht am Telefon oder per E-Mail aufbauen. Die Menschen möchten wissen, mit wem sie Geschäfte machen.«
VHSS-Vorsitzender Christian Koopmann
Partnerland wird in diesem Jahr Kanada sein, das sich im Containerverkehr als Hub weiter profilieren will. Koopmann: »Kanada ist für die Hamburger maritime Gemeinde ein sehr interessanter Markt, der mit dem Inkrafttreten des CETA-Übereinkommens weiter an Bedeutung gewinnen wird. Die Häfen sind durch die direkte Anbindung an das gut ausgebaute Bahnnetz sehr produktiv. Hierdurch hat Kanada gute Chance, für die europäischen Unternehmen das „Einfallstor“ für ganz Nordamerika zu werden. Es ist auch erfrischend zu sehen, dass Kanada entgegen den USA nicht auf Protektionismus, sondern auf freie Märkte und wirtschaftliche Zusammenarbeit setzt.«
Bei der Betrachtung des See-Containerumschlags im Hamburger Hafen kam der Handelspartner Kanada 2016 auf 161.000 TEU (Rang 16). Im ersten Halbjahr 2017 konnte der Containerverkehr mit Kanada in Hamburg mit 93.000 TEU deutlich gesteigert werden (+18,6 %). Wichtige Häfen sind Montreal und Halifax.
Der Hafen von Halifax ist sogar mittlerweile das erste nordamerikanische Mitglied von Hamburg Hafen Marketing. Eine zusätzliche Verbindung mit Vancouver besteht seit Mitte des Jahres und bietet die Möglichkeit einer weiteren Stärkung dieses Trades in Hamburg. Für den morgigen Rathausempfang, den der Senat Hamburgs anlässlich des Eisbeinessens ausrichtet, wird der frühere kanadische Außenminister und neuer Botschafter in Berlin, Stéphan Dion, erwartet, der zu den Chancen, die sich aus dem neuen Freihandelsüberein-kommen ergeben, sprechen wird. Das Grußwort des Senats auf dem Eisbeinessen selbst wird in diesem Jahr nicht Frank Horch, sondern Senator Jens Kerstan übernehmen.