Lürssen, jüngst noch vom Projekt MKS 180 ausgeschlossen, übernimmt die Federführung beim Bau weiterer fünf Korvetten der Klasse 130 für die Deutsche Marine. Beteiligt werden aber auch thyssenKrupp und German Naval Yards.

Um eine schnelle Fertigung der Schiffe zu ermöglichen, soll[ds_preview]en Konstruktions- und Fertigungsleistungen an Werften im gesamten norddeutschen Küstenraum unter Federführung der Bremer Lürssen-Gruppe erfolgen, heißt es. In der Vergangenheit hatte es immer wieder Verzögerungen und Kostensteigerungen bei Marine-Projekten gegeben.

Die ersten fünf Korvetten wurden seit 2008 in Dienst gestellt. Nun folgen die Einheiten Nr. 6 bis Nr. 10, die ab 2022 in Dienst gestellt werden sollen. An dem Auftrag werden neben Lürssen auch thyssenkrupp Marine Systems sowie German Naval Yards in Kiel beteiligt.

»Der Auftrag zum Nachbau weiterer Einheiten zeigt das Vertrauen unseres langjährigen Kunden in unsere schiffbaulichen Fähigkeiten«, sagt Tim Wagner, Geschäftsführer der Division Defence der Fr. Lürssen Werft. Die erfolgreiche Bilanz der Braunschweig-Klasse (K130) im Betrieb der Flotte hätten zuletzt die »Erfurt« (F262) mit 17 und die »Braunschweig« (F260) mit 13 Monaten im Einsatz unter Beweis gestellt.

Zwei Vorschiffe werden auf der Lürssen-Werft in Bremen und die anderen drei am Kieler Standort der German Naval Yards gefertigt und vorausgerüstet. Die Fertigung der fünf Hinterschiffe erfolgt auf der Wolgaster Peene-Werft. Den als »Hochzeitsstoß« bezeichneten Zusammenschluss von Vor- und Hinterschiff übernimmt Blohm+Voss, ebenfalls Teil der Lürssen Gruppe. In Hamburg werden die rund 89 m langen Korvetten zudem endausgerüstet und in Betrieb genommen. Dazu gehören dann auch Funktionsüberprüfungen und Abnahmen zusammen mit den Fachabteilungen des öffentlichen Auftraggebers und der Deutschen Marine.

»Mit den Erfahrungen aus dem 1. Baulos und den Fähigkeiten der beteiligten Partner sind wir überzeugt, der Deutschen Marine ein zuverlässiges Produkt zur Verfügung stellen zu können«, so Wagner.

Die Hauptaufgaben der Korvetten sind Überwachung und Aufklärung insbesondere in Randmeeren und Küstengewässern. Die »Braunschweig« wurde am 16. April 2008 in Dienst gestellt, im gleichen Jahr folgte die »Magdeburg«. Nach dem Beheben technischer Mängel kamen 2013 die »Erfurt«, die »Oldenburg« und die »Ludwigshafen am Rhein« hinzu.