Während sich die Charterraten der größeren Containerschiffe weiter im Aufwind befinden, geht dem Feeder-Markt in Nord- und Ostsee die Puste aus.

So gab der Container Feeder Index (CFix) von Ernst Russ Shipbroker für den Monat Mai erneut um 2,3% nach – wie schon im April. Vor all[ds_preview]em Schiffe der 900-TEU-Klasse (580-659 TEU à 14t homogen) wie der gut etablierte Sietas-168-Typ hätten deutliche Rateneinbußen kassiert, heißt es. Die Tonnage-Nachfrage habe auf breiter Front nachgegeben – »sowohl für Extra-Loader als auch für Perioden«, führt Ernst Russ Shipbroker in seinem Maritime Overview-Report aus.

Anderen Maklerberichten zufolge ist die Zahl der spot-liegenden Feederschiffe in Nordeuropa inzwischen auf 10 Einheiten angewachsen. Etwa dieselbe Zahl von Frachtern nähere sich dem Ende ihrer Charterlaufzeiten und müsse in den kommenden Wochen Anschlussbeschäftigung finden, heißt es. Tramp-Reeder müssten sich zunehmend damit abfinden, dass ihre Schiffe mehrere Tage charterfrei in den Häfen oder auf Reede liegen.

Ein Faktor, der den Markt in Nord- und Ostsee zusätzlich belaste, sei die Indienststellung größerer eigener Feederschiffe mit Kapazitäten von mehr als 3.000 TEU durch die Maersk Line, betont ein Makler gegenüber der HANSA. Dadurch würden kleinere Einheiten aus dem Geschäft gedrängt.

Für 1.000-TEU-Schiffe mit Eisklasse soll sich das Ratenniveau binnen weniger Wochen um einige Hundert auf rund 8.000 Euro/Tag verschlechtert haben. Einige Charterer bewerteten solche Schiffe mittlerweile sogar mit nur rund 7.500 €/Tag, heißt es. Zu den aktiven Befrachtern zählten kürzlich die MSC-Tochtergesellschaft WEC Lines und Hapag-Lloyd.

Der RW850-Typ »Spica J« (962 TEU) kam bei Unifeeder zuletzt auf 8.190 $/Tag für eine flexible Periode von 5-7 Monaten. Der Volharding-9600-Typ »Vega Philipp« (917 TEU) soll eine gleich lange Periode bei CMA CGM/Mac Andrews für knapp über 7.000 $/Tag angetreten haben. (mph)