Das Linienbündnis THE Alliance will ihren deutschen Hub für die Atlantikdienste von Bremerhaven nach Hamburg verlegen. Grund seien die bessere Hinterlandanbindung und der wichtige Markt rund um die Metropolregion und die Nähe zum Baltikum.
Der Wechsel zum Container Terminal Alten[ds_preview]werder (CTA) der HHLA soll nach HANSA-Informationen im 4. Quartal 2018 erfolgen und betrifft die vier wöchentlichen Dienste »AL1«, »AL2«, »AL3« und »AL4« zwischen Nordeuropa und der US-Ostküste/US-Golf. Dadurch wird nahezu das komplette Transatlantik-Angebot von THE Alliance künftig an nur einem Terminal gebündelt. Hapag-Lloyd ist selbst mit 25,1% der Anteile am CTA beteiligt.
Die Lage des 2002 in Betrieb gegangenen Terminals hinter der Köhlbrand-Brücke begrenzt allerdings die mögliche Schiffsgröße wegen der auf 51 m limitierten Durchfahrtshöhe auf eine Stellplatzkapazität von etwa 15.000 TEU.
Derzeit werden am CTA auch Fernost-Dienste abgefertigt. Da zunehmend Mega-Schiffe mit 18.000 TEU eingesetzt werden, schafft dies Probleme mit der Erreichbarkeit. Daher sollen vermutlich die Nordamerika-Dienste am CTA gebündelt werden, im Gegenzug könnten mehr Fernost-Schiffe an andere Terminals verlegt werden.
Für Bremerhaven und den Terminalbetreiber Eurogate ist dies ein schwerer Schlag. Bislang liefen die vier Dienste den CTB (Container Terminal Bremerhaven) an. Der Branchendienst Alphaliner schätzt den Jahresumschlag auf 500.000 TEU, das wäre knapp jeder zehnte Container (9%), der derzeit in Bremerhaven umgeschlagen wird und in etwa die Hälfte des bisherigen Volumens am CTB. Nicht betroffen sind NTB und MSC Gate als sogenannte »dedicated terminals« für die Containerreedereien Maersk und MSC, an denen Eurogate jeweils beteiligt ist.
In Bremerhaven waren im vergangenen Jahr 5,5 Mio. TEU umgeschlagen worden, nahezu gleich viele Container wie in 2016 (+0,9%). In Hamburg dagegen sank das Volumen bei Eurogate um beträchtliche 25,6% auf knapp 1,7 Mio. TEU gegenüber 2,26 Mio. TEU im Jahr zuvor. Gründe waren Dienst-Verlegungen nach der Neubildung der Allianzen und Fusionen unter den Linienreedereien. Auch im 1. Halbjahr blieb der Umschlag stabil bei einem leichten Plus von 0,7%.
Bei der HHLA stieg der Containerumschlag im 1. Halbjahr 2018 leicht um 1,2% auf 3,6 Mio. Standardcontainer (TEU) an. Hamburg – wie auch Bremerhaven – blieben damit, wie schon in den Vorjahren, hinter den Westhäfen zurück. Rotterdam konnte in den ersten sechs Monaten um 6,2% zulegen, Antwerpen vermeldete sogar ein Rekordhalbjahr und einen Anstieg um 8%.