MAN hat in Kopenhagen seinen neuesten Zweitaktmotor vorgestellt, einen für LPG-Betrieb ausgelegten Dual-Fuel-Motor. Erste Aufträge liegen bereits vor.

Der Hersteller rechnet nach eigenen Angaben mit einer starken Nachfrage für sehr große Gastanker (VLGCs) und Küstenschiffe.

»D[ds_preview]as Interesse an LPG als Kraftstoff wächst innerhalb und außerhalb des LPG-Tankersegments aufgrund der schwefelfreien Zusammensetzung, der hohen Verfügbarkeit und des einfachen Bunkerns von LPG. Im Gasbetrieb arbeitet der ME-LGIP-Motor mit nur 3% Pilotöl und einer Last bis herunter auf 10 %. Letztendlich erwarten wir, dass der Motor ohne Pilotöl auskommt«, so Bjarne Foldager, Vice President Sales & Promotion, Two-Stroke Business Unit.

Der ME-LGIP könne auch flüssige, flüchtige organische Verbindungen verbrennen, ergänzt Foldager. Dafür habe man sich bewusst entschieden, da die IMO künftig sicherlich die Reduzierung flüchtiger organischer Verbindungen ins Visier nehmen werde. Daher eigene sich der neue Motor nach Meinung von MAN Energy Solutions auch ideal als Antrieb von Shuttle-Tankern und VLCCs.

Das Diesel-Antriebskonzept verleihe dem ME-LGIP-Motor eine hohe Betriebsstabilität und Effizienz, auch beim Last- und Kraftststoffwechsel, so der Hersteller. Ferner blieben Eigenschaften wie eine stabile und verlustfreie Umschaltung von einer Kraftstoffart zur anderen erhalten.

MAN Energy Solutions berichtet auch, dass mit dem ME-LGIP-Motor im LPG-Betrieb im Vergleich zum HFO-Betrieb eine Reduzierung von ca. 18 % bei den CO2-Emissionen und ca. 90 % beim Feinstaubausstoß erzielt werden konnte.

Exmar odert den neuen Motor für zwei Gas Carrier

Bereits im März habe man den ersten Auftrag für das neue Produkt erhalten. Er soll in zwei VLGC-Einheiten eingesetzt werden, die die belgische Gasreederei Exmar bei Hanjin Heavy Industries bauen lässt. Die 80.000 m³ großen Neubauten werden jeweils von einem eigenen MAN B&W 6G60ME-LGIP-Mk9.5-Motor angetrieben.

LPG wurde als Kraftstoffoption für die VLGC-Einheiten ausgewählt, um die neue IMO-Schwefelemissionsgesetzgebung zu erfüllen, die 2020 in Kraft treten soll. Die Auslieferung der Motoren an die Werft ist für Dezember 2019 geplant. Nach dem Bau werden die Schiffe von Statoil gechartert.