Werftengruppe Uljanik ohne Aufträge

Uljanik, Kroatien, Pula
Foto: Uljanik

Die Lage der kroatischen Werftengruppe Uljanik wird immer bedrohlicher. Nachdem die kanadische Reederei Algoma Aufträge für insgesamt vier Neubauten bei der Werft 3. Mai storniert hat, ist das Orderbuch leer – es droht der Konkurs.

Zuvor waren bereits die Konten der Werft eingefr[ds_preview]oren worden, die Mitarbeiter hatten für September keine Löhne erhalten, berichten lokale Medien. Wegen der fehlenden Liquidität der Werftengruppe habe nun auch Algoma die Bestellungen storniert, heißt es. Die vier Bulk Carrier mit je 24.900 tdw sollten im nächsten Jahr übergeben werden. Zuvor hatte bereits die norwegische Siem-Gruppe den Auftrag für vier Autotransporter zurückgezogen.

Das finanziell angeschlagene Unternehmen bemüht sich um eine Restrukturierung. Der Plan sieht vor, die Werft 3. Maj in Rijeka zu verkaufen und für den Uljanik-Standort in Pula einen neuen strategischen Partner ins Boot zu holen. Nach Angaben der kroatischen Regierung besteht Interesse von Investoren aus China, Südkorea, Deutschland, den Niederlanden und Italien. Zuletzt hatte sich mit Vadim Novinsky auch ein Stahl-Milliardär aus der Ukraine ins Gespräche gebracht.

Wegen der finanziellen Engpässe der Werft muss Kroatien bereits mehr als 300 Mio. $ an Bürgschaften zahlen, mit weiteren staatlichen Hilfen sei daher nicht zu rechnen, heißt es.