In Bremerhaven kommt ab 1. Februar ein neues Konsortium beim Lotsenversetzdienst zum Zug. Die drei Boote kommen aus Norwegen.
Ein Joint Venture des deutschen Unternehmens Offcon (Kappeln) und Buksér og Berging (Norwegen) hatte die europaweite Ausschreibung des Hansestadt Bremisch[ds_preview]en Hafenamtes für den Lotsenversetzdienstes in Bremerhaven gewonnen. Start ist am 1. Februar, gestern kamen bereits die Boote aus Norwegen zur Einlaufparade nach Kappeln an der Schlei. Verlierer der Ausschreibung ist der Lotsbetrieb Mecklenburg-Vorpommern. Ein Protest blieb ergebnislos, sorgte lediglich für eine Verzögerung von einem Monat.
Bei einer Laufzeit von 60 Monaten und rund 10.500 Fahrten pro Jahr hat der Auftrag einen Wert von geschätzt 2,5 Mio. €. Zudem besteht eine Option für eine Verlängerung um weitere 36 Monate.
Offcon, gegründet 1989 als Offshore-Consultingunternehmen, bereedert bislang einen Schoner, zwei Forschungsschiffe der Uni Kiel/Geomar sowie ein Guard Vessel im Offshore-Projekt 50 Hz. Ein weiteres Schiff dieser Art soll laut Offcon-Geschäftsführer Harald Hübner in diesem Jahr angeschafft werden.
Zuvor aber steigt man in ein neues Geschäftsfeld ein und hat dafür einen starken Partner gewinnen können. Buksér og Berging ist ein renommiertes Schlepp- und Bergungsunternehmen aus Norwegen und hatte zudem vor einiger Zeit den gesamten Lotsenversetzdienst in Norwegen gewinnen können. Dort werden bereits 16 Stationen mit 25 Booten betrieben, jetzt kommt mit Bremerhaven ein Standbein in Deutschland dazu.
Anders als bislang werden nicht nur die Schlepper-unterstützten Schiffe mit Lotsen bemannt, sondern ausnahmslos alle ein- und ausfahrenden Frachter, so hatte es die Ausschreibung verlangt. Wichtigstes Kriterium bei der Neuvergabe: der Preis. »Dabei haben wir dann das beste Angebot abgegeben«, sagt Hübner gegenüber der HANSA.
Ab 1. Februar werden die Lotsen in Bremerhaven mit drei Einheiten aus der finnischen Bauserie Kewatec 1600 P auf der Weser eingesetzt, um die Lotsen zu allen ein- und auslaufenden Seeschiffen zu bringen. Die bis zu 27 kn schnellen Boote sind 15 m lang, die beiden Innenbordmotoren bringen 2x 368 KW (insgesamt 1.000 PS) auf die Propeller. Vor ihrem Einsatz in Bremerhaven sollen sie noch umbenannt werden. Bemannt werden sie künftig mit je drei deutschen und norwegischen Kapitänen. Dazu kommen laut Hübner noch Steuer- und Decksleute, insgesamt werden es 20 Mitarbeiter.