Der Ausverkauf der deutschen Containerflotte hält an: Die griechische Reederei Contships von Nikolas D. Pateras sichert sich gleich sieben KG-Schiffe von Hartmann und ICL Holding.

Maklerberichten zufolge übernimmt Contships fünf Feederschiffe der Reederei Hartmann. Die Verhandlun[ds_preview]gen sind nach Angaben aus Leer noch nicht final abgeschlossen, aber »in einem fortgeschrittenen Stadium«. Vier der fünf Schiffe aus der »Frisia«-Reihe werden schon seit Oktober vergangenen Jahres am Markt gehandelt, jetzt ist mit der »Frisia Lahn« ein fünfter 1.114-TEU-Feeder hinzugekommen. Alle Schiffe, gebaut 2007 und 2008, sind dem Vernehmen nach von der NordLB finanziert, die auf einen Verkauf drängt.

Die »Independent Concept«
Die »Independent Concept«. © Wägener

Abnehmer ist offenbar die griechische Reederei Contships Partner von Nikolas D. Pateras, die sich besonders gern im ehemaligen deutschen KG-Markt bedient. Zusätzlich zu den Hartmann-Frachtern, die 28,5 Mio. $ kosten sollen, wechseln weitere zwei Schiffe der Hamburger ICL Holding nach Griechenland. Dabei handelt es sich wohl um die Schwesterschiffe »Independent Accord« und »Independent Concept« (beide 2007 gebaut) mit einer Stellplatzkapazität von 1.432 TEU. Pateras zahlt dafür noch einmal 12 Mio. $.

22 deutsche Schiffe für Contships

Contships ist einer der aktivsten Käufer von deutschen KG-Schiffen verschiedener Reedereien. Vor diesen beiden jüngsten Deals hatte Pateras zuletzt zwei Containerfeeder von H. Schepers übernommen. Davor waren die Griechen unter anderem bei der Hamburger Vega Reederei, bei Rickmers, Bockstiegel und Ahrenkiel fündig geworden. Insgesamt hat Pateras, der eine Verdopplung seiner Containerschiffsflotte als Ziel ausgegeben hat, seit März 2016 22 seiner 38 Schiffe am deutschen Markt gekauft.

2018 – Schiffe für 1,7 Mrd. $ verkauft

Die deutsche Flotte wird durch solche Transaktionen immer weiter verkleinert. Nach Erhebungen des Branchendienstes VesselsValue haben deutsche Reeder allein 2018 Schiffe im Wert von 1,7 Mrd. $ abgeben müssen, entweder an andere Eigner oder in die Verschrottung. Seit 2012 wurden demnach fast 1.700 Schiffe verkauft, darunter im bisherigen Rekordjahr 2017 mehr als 350 (siehe Grafik), weitere 283 im vergangenen Jahr.

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Flotte schrumpft

Dagegen sind 2017 und 2018 Schiffe im Wert 1,4 Mrd. $ auf dem Secondhand-Markt erworben worden, außerdem wurden Neubauten für weitere knapp 1,4 Mrd. $ bestellt – damit ist die Flotte klar im Saldo. Der Verband Deutscher Reeder (VDR) gibt die Zahl der Schiffe in der deutschen Handelsflotte Ende 2018 noch mit gut 2.300 an – gegenüber dem Höchststand von knapp 3.700 im Jahr 2012.

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