Der weltgrößte Shipmanager V.Ships wertet nach Übernahme der Norddeutschen Reederei H. Schuldt den Standort Hamburg auf und verlagert übergeordnete Gruppenfunktionen an die Elbe.
So hat der Gruppengeschäftsführer für V.Ships, Franck Kayser, kürzlich seinen Sitz in Hamburg eingeno[ds_preview]mmen. Der Däne, der auf eine lange Karriere in der Linienschifffahrt (u.a. Maersk) zurückblicken kann, trägt die Gesamtverantwortung für das unter »V.Ships« firmierende technische Bereederungsgeschäft der V.Group mit rund 650 Schiffen im Vollmanagement.
Mit Ulla Eithz Nielsen (Ex-Norden A/S) – ebenfalls Dänin – hat zudem die frisch ernannte Direktorin der V.Group für »Operational Excellence« jetzt ebenfalls ihren Arbeitsplatz im Hamburger Büro. Eine übergeordnete Funktion nimmt auch der gebürtige Brite Colin Rawlins ein, der über Jahre die Geschäfte von V.Ships in Deutschland geführt hat. Er kümmert sich künftig als Leiter für Business Development um den Vertrieb in Nordeuropa.
Nils Aden (Ex-E.R. Schiffahrt) fungiert nach seinem Wechsel von Zeaborn Shipmanagement seit Januar als alleiniger Geschäftsführer für Hamburg und Limassol. Er zieht eine positive Zwischenbilanz der Integration. Nach dem Zusammenzug aller rund 90 Mitarbeiter am Standort der Norddeutschen Reederei liege das Hauptaugenmerk derzeit auf der Einführung der erneuerten Ship-Management-Software ShipSure auf allen 75 Schiffen, die von Hamburg aus betreut werden. Bereits im zweiten Quartal werde das in Eigenregie entwickelte System überall »ausgerollt« sein, so Aden.
Als Exzellenzzentrum für das Containerschiffs-Management soll Hamburg die operativen Standards für dieses Segment innerhalb der ganzen Gruppe setzen – so wie es der Standort Glasgow bereits für die Bereederung von Tankern tut. »Das bedeutet nicht, dass alle Containerschiffe von anderen Standorten nach Hamburg verlagert werden. Noch wird Hamburg ausschließlich Containerschiffe bereedern«, stellte Aden im Gespräch mit der HANSA klar. An welchen Standorten Schiffe führend betreut werden, entscheide der Kunde.
Neben regulärem organischem Wachstum sei V.Ships auch an weiteren Zukäufen in Deutschland sowie an der Übernahme größerer »Blöcke« von Schiffen ins Management interessiert. »Wir wollen an der anstehenden Konsolidierung teilhaben und sind für Gespräche mit Partnern, die gut zu uns passen, sehr offen«, erklärte Aden gegenüber der HANSA.
Die V.Group, im Besitz des Private Equity Investors Advent, hatte im November vergangenen Jahres 66% an der Norddeutschen Reederei H. Schuldt von Bernd Kortüm sowie das technische Management von 46 Containerschiffen übernommen. Mit Hilfe des Hamburger Excellence-Clusters soll dieses Segment künftig ausgebaut werden. Im Fokus steht dabei auch der deutsche Markt.