Royal Boskalis verkauft seine Beteiligung an dem Schleppunternehmen Kotug Smit Towage an die spanische Boluda Group. Der Preis liegt bei rund 90 Mio. €.
Das Joint Venture Kotug Smit Towage zwischen Boskalis und Kotug wurde 2016 gegründet und umfasste damals elf Häfen in den Niede[ds_preview]rlanden, Belgien, Deutschland und Großbritannien. Angesichts eines erbitterten Preiskampfs unter den Hafenschleppern sei eine weitere Konsolidierung im europäischen Markt nötig, heißt es.
Boluda hatte vor zwei Jahren die Bremer Traditionsreederei URAG sowie Lütjen & Reimers in Hamburg übernommen. Die Ursprünge der spanischen Unternehmensgruppe gehen auf das Jahr 1837 zurück, das Schleppergeschäft wurde 1920 in Valencia gegründet. Heute ist das Familienunternehmen mit einer Flotte von über 230 Schiffen der führende Betreiber auf dem spanischen, französischen und nordafrikanischen Markt sowie in Bremerhaven und Hamburg.
Diese Vereinbarung unterliegt noch der üblichen Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden der jeweiligen Länder. Der Abschluss der Transaktion wird für die zweite Jahreshälfte 2019 erwartet.
Damit startet für das Schleppgeschäft in Europa eine neue Konsolidierungsrunde. Nach der Übernahme der URAG und L&R durch Boluda war die Reederei Bugsier von Fairplay übernommen worden. Der Kostendruck in den Nordrange-Häfen ist immens, seit Jahren führen die Reedereien einen Verdrängungswettbewerb, der wenig Luft lässt. »Geld verdient damit derzeit niemand«, sagte Fairplay-Geschäftsführer Walter Collet in einem Interview der HANSA.
Kotug Smit betreibt rund 100 Schlepper, Svitzer geht vom Sitz in Kopenhagen aus mit 430 Schiffen weltweit auf Expansionskurs, seit 2014 sind die Dänen auch in Bremerhaven aktiv. Fairplay einschließlich Bugsier und der Beteiligung an Multraship bietet eine Flotte von mehr als 100 Schiffen auf, die zwischen Gdansk (Ostsee) und Antwerpen (Nordsee) stationiert sind.