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Die großen Veränderungen in den Allianzen und Fahrplänen der Containerlinien haben sich gravierend auf das Ergebnis des Container-Terminalbetreibers Eurogate auswirkt.

So fiel der Jahresüberschuss für 2018 um fast 21% gegenüber dem Vorjahr auf 67,3 Mio. €, wie der Konzern heute in Bremen berichtete. Das Betriebsergebnis EBITDA g[ds_preview]ing um 14% auf 125,8 Mio. € zurück, der Umsatz gab leicht auf knapp 604 Mio. € nach.

Angesichts der zum Teil erheblichen Umschlagrückgänge an einzelnen Standorten – im ersten Halbjahr 2018 in Hamburg, darüber hinaus in Cagliari, Lissabon und Gioia Tauro – habe die Gruppe noch »akzeptabel« abgeschnitten, erklärte der Co-Vorsitzende der Eurogate-Gruppengeschäftsführung, Michael Blach. Insgesamt sanken die Umschlagmengen über alle Standorte hinweg leicht um 2% auf rund 14,1 Mio. TEU.

Neben den Mengenverlusten und operativen Umstellungen habe sich auch der Wegfall einmaliger Erlöse aus dem Vorjahr negativ auf den Gewinn ausgewirkt. 2017 hatte Eurogate in nennenswertem Umfang Einnahmen aus der Vermietung von Personal und Geräten an das neu eingerichtete Terminal-Joint-Venture in Limassol erzielt, wie es hieß.

Keine durchgreifenden Verbesserung 2019

Für dieses Jahr rechnet das Unternehmen noch mit keiner durchgreifenden Verbesserung des Ergebnisses. Der Jahresüberschuss werde wohl weiter leicht sinken, erklärte Blach. Ausschlaggebend dafür seien aber eher bilanzierungstechnische Faktoren, speziell die Umstellung auf die Richtlinie IFRS 16, derzufolge langfristige Miet- und Leasingverträge in der Bilanz aktiviert werden müssen. Dies ziehe kurzfristig Zinsbelastungen im mittleren einstelligen Bereich nach sich.

Ein positiver Sondereffekt ergebe sich wiederum aus dem gerade vereinbarten Verkauf des Terminalbetriebs im italienischen Gioia Tauro an die Terminalgesellschaft TIL der Linienreederei MSC. Eurogate ist zu 34,4% direkt am bisherigen Co-Terminalbetreiber und Verkäufer, Contship Italia, beteiligt. Zum Verkaufserlös wollte der Gruppen-Co-Vorsitzende Thomas Eckelmann keine Angaben machen. »Dadurch wird auch bei Eurogate ein erfreuliches Ergebnis entstehen«, sagte er. Eurogate bzw. Contship Italia habe aufgrund der besonderen operativen Anforderungen des Großkunden und künftigen Alleinbetreibers MSC in Gioia Tauro in den vergangenen zwei Jahren »kein Geld verloren, aber auch kein Geld verdient«, so Eckelmann. Für das »Relais«-Transhipment-Konzept des Reeders müssten die Container direkt und über lange Wege zwischen Mutterschiffen an der Pier umgefahren werden, was hohe Kosten verursache.

Erholung der Containermengen erwartet

Der Ausstieg in Gioia Tauro – zweitgrößter Standort des Eurogate-Netzwerks mit 2,3 Mio. TEU Umschlagleistung pro Jahr – dürfte das Containervolumen der Gruppe dieses Jahr deutlich nach unten ziehen. Über alle anderen Standorte hinweg rechnet Eurogate jedoch mit einer Erholung der Mengen.

Im ersten Quartal war der Umschlag in Deutschland (Bremerhaven, Hamburg, Wilhelemshaven) um 5,1% auf zusammen fast 2 Mio. TEU geklettert – allerdings sehr uneinheitlich: In Hamburg und Wilhelmshaven gab es hohe Zuwächse, in Bremerhaven ging der Durchsatz wegen des Abzugs der Transatlantikdienste der THE Alliance um Hapag-Lloyd um 7,8% zurück. (mph)