Kreuzfahrten in Deutschland, Europa und weltweit erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Der globale Kreuzfahrtmarkt wächst im Vergleich zum globalen Reisemarkt überproportional.

Die Zahl der Kreuzfahrtpassagiere in Deutschland und in Europa stieg laut aktueller Zahlen des Kreuzfahrtverbands Cruise Lines International Association [ds_preview](CLIA) um 3,0% bzw. 3,3%. Weltweit verzeichnete die Branche 2018 ein Wachstum von 6,7%. Dazu beigetragen hat vor allem das Plus in Nordamerika. Im weltweit größten Quellmarkt für Kreuzfahrten legte die Passagierzahl im vergangenen Jahr um 9% auf 14,2 Mio. zu.

In Deutschland haben 2,23 Mio. Passagiere 2018 eine Kreuzfahrt unternommen. Das entspricht einem Plus von 3,0% gegenüber dem Vorjahr und bestätigt die geschätzte Wachstumsrate, die CLIA Anfang März auf der ITB in Berlin vorgestellt hatte. Grund für die geringe Abweichung in Höhe eines halben Prozentpunkts sind die endgültigen Passagierzahlen für das vierte Quartal.

Ostsee wird beliebter, Reisedauer steigt

Die beliebtesten Reiseziele der Deutschen sind nach wie vor Nordeuropa (27,7 %) sowie das westliche Mittelmeer (23,1%). Die Ostsee erfährt unter deutschen Kreuzfahrturlaubern immer mehr Zuspruch: 8,4% aller Kreuzfahrtreisenden führte es 2018 in diese Region (2017: 7,6%; 2016: 7,5%). Bei deutschen Urlaubern an Beliebtheit verloren haben dagegen die Karibik samt den Bahamas und den Bermudas (2018: 9,5%; 2017: 11,1%) sowie Asien inklusive China, deren kleiner Anteil sich weiter verringerte (2018: 1,9%; 2017: 2,8%)

Der finale Report zeigt weiter, dass das Durchschnittsalter der deutschen Kreuzfahrturlauber sinkt und ihre Urlaube an Bord länger werden. So sank das Durchschnittsalter der deutschen Kreuzfahrturlauber leicht von 50 auf 49 Jahre. Grund dafür ist ein Anstieg an jungen Passagieren im Alter bis 12 Jahren. Auch die Reiselänge stieg sogar noch etwas stärker als im März geschätzt auf durchschnittlich 9,1 Tage. Damit liegen die Deutschen 2018 im europäischen Mittel, das bei einer Reiselänge von 8,7 Tagen liegt. 2017 betrug die durchschnittliche Reiselänge noch 8,8 Tage.

Europa mit mehr Kapazität und mehr Nachfrage

2018 wuchs die Zahl der europäischen Kreuzfahrtpassagiere gegenüber 2017 um 3,3% (2017: +2,2% Passagierwachstum) auf 7,17 Mio. (2017: 6,39 Mio. Passagiere). Grund für den Anstieg ist laut CLIA neben einer anhaltend hohen Nachfrage ein Kapazitätszuwachs dank einer Reihe neuer Schiffe, die in Dienst gestellt wurden.

Der westliche und zentrale Mittelmeerraum bleibt das beliebteste Ziel für europäische Kreuzfahrtpassagiere und verzeichnete ein Wachstum von 1,2% auf 2,27 Mio. Passagiere. Nordeuropa verzeichnete 2018 ein Plus von 4,8% und zählte damit 1,43 Mio. Passagiere.

Deutlich mehr Zuspruch als im Vorjahr verzeichnete der östliche Mittelmeerraum mit einem Plus von 8,5% auf 746.000 Passagiere, was ein allmählich zurückkehrendes Vertrauen in die Region widerspiegelt. Andere Gebiete, die zwar einen kleineren Anteil an Passagieren, dafür aber ein deutliches Wachstum verzeichnen, sind die Kanarischen Inseln mit einem Plus von 9,7% auf 417.000 Passagiere sowie die Ostsee mit einem Plus von 9,0% auf 365.000 Passagiere.

Tom Boardley, Secretary General von CLIA Europe, sagt: »Die Tatsache, dass verschiedene europäische Regionen wie Nordeuropa, die Kanarischen Inseln sowie die Ostsee ein gesundes Passagierwachstum verzeichnen, ist ein wichtiger Indikator dafür, dass mehr Europäer in heimischen Gefilden reisen und gleichzeitig aus einem breiten Angebot an Reisezielen wählen können.«

Branche auf globalem Wachstumskurs

Der globale Kreuzfahrtmarkt wächst im Vergleich zum globalen Reisemarkt überproportional. So hat der Kreuzfahrtmarkt 2018 weltweit um 6,7% auf insgesamt 28,52 Mio. Passagiere zugelegt. Die internationalen Touristenankünfte stiegen laut des neuesten »UNWTO World Tourism Barometer« im selben Zeitraum um 6% auf 1,4 Mrd. Touristen an. Der Kreuzfahrtsektor macht aktuell 2% der globalen Reisebranche aus.

Helge Grammerstorf, National Director von CLIA Deutschland sagt: »CLIA und ihre Kreuzfahrtgesellschaften sind bestrebt, die Wachstumschancen der Branche mit Nachhaltigkeit zu verbinden. Daraus ergibt sich auch eine Verantwortung gegenüber den von uns besuchten Reisezielen, den lokalen Gemeinschaften, unseren Gästen und Mitarbeitern, welche wir als Branche wahrnehmen.«