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Für die großen Schiffshaftpflichtversicherer sind die fetten Jahre erst einmal vorbei. Britannia meldet einen Verlust, Skuld kann sich gerade noch in der Gewinnzone behaupten.

Ein moderater Anstieg der Schäden und stark gesunkene oder gar negative Kapitalerträge [ds_preview]machen den P&I-Versicherern zu schaffen. Heute gaben zwei der größeren Clubs der International Group ihre Kennzahlen für 2018/19 bekannt: Britannia – fünftgrößter P&I Club – rutschte mit -9,3 Mio. $ in die roten Zahlen. Im Vorjahr war noch ein Gewinn von 50,6 Mio. $ ausgewiesen worden.

Der norwegische Versicherer Skuld – nach versicherter Tonnage die Nummer 7 der Branche – konnte sich mit +11 Mio. $ so eben noch in den schwarzen Zahlen behaupten. Aber auch dies ist ein starker Rückgang gegenüber einem Gewinn von 58 Mio. $ in 2017.

Der Fehlbetrag bei Britannia teilt sich in -6,7 Mio. technischer Verlust (Underwriting) und 2,6 Mio. $ Investmentverlust auf. Zusammen mit den Kapitalausschüttungen in Höhe von 30 Mio. $ an die Mitglieder sorgte dies für einen deutlichen Rückgang der freien Reserven des Clubs sowie seiner Rückversicherungstochter Boudicca auf insgesamt 587,6 Mio. $.

Das reduzierte Kapitalpolster halten der Club und seinen Managementfirma Tindall Riley aber offenbar für mehr als ausreichend. Denn trotz dem Verlust kündigten sie eine erneute Kapitalausschüttung in Höhe von 10 Mio. $ für die Reedermitglieder an. Das schlechtere technische Abschneiden erklärt Britannia mit einem Anstieg der Schäden über 1 Mio. $ sowie mit leicht erhöhten Pool-Schäden von je über 10 Mio. $, welche die 13 IG Clubs untereinander verteilen.

Bei Skuld hingegen konnten sowohl technisch als auch mit seinen Kapitalanlagen noch einen Überschuss erwirtschaften. Unter Berücksichtigung der erschwerten Marktbedingungen habe der Club erneut en »starkes Ergebnis« abgeliefert, erklärte Vorstandschef Stale Hansen. Für den weiteren Jahresverlauf sei man »vorsichtig optimistisch«.

Von den 11 Mio. $ Gewinn entfallen 3 Mio. auf Kapitalerträge, der Rest auf das technische Ergebnis, das den Angaben zufolge zum sechzehnten Mal in Folge positiv ausfiel. Die freien Reserven der Norweger wachsen dadurch auf 453 Mio. $ an. (mph)