Um ihre Marktposition im Bulker-Markt zu stärken, bündeln die drei deutschen Reedereien Bertling, Nordic Hamburg und Oskar Wehr ihre Kräfte in einem »strategischen Joint Venture«.[ds_preview]

Die neue Einheit »OneBulk« soll am 1. Juli 2019 starten und sowohl in Hamburg als auch in Singapur ansässig sein, heißt es in einer offiziellen Bestätigung. Jedes der drei inhabergeführten Unternehmen werde seine Bulker-Flotte einbringen, so dass »OneBulk«  rund 50 Massengutfrachter von der Handysize- bis zur Kamsarmax-Größe umfassen wird. Man wolle das Beste aus allen drei Unternehmen herausholen und umfassende kommerzielle Managementlösungen sowie damit verbundene Dienstleistungen für Schiffseigner, Charterer und Investoren anbieten.

Das Joint Venture werde »eine größere kommerzielle Präsenz auf dem Markt, mehr Ressourcen und Fähigkeiten sowie Zugang zu einer größeren Flotte von Schiffen« ermöglichen, »um viel schneller und kostengünstiger auf Kundenwünsche reagieren zu können.«

Oskar Wehr, Hunter Maritime
Die »Therese Selmer« der Reederei Oskar Wehr (Foto: Wehr)

Die beiden Niederlassungen werden von den Geschäftsführern Malte Sibberns (Bertling), Benedikt Brüggemann (Oskar Wehr) und Hamid Safai (Nordic) geleitet.

Ein Ausbau des Joint Ventures ist durchaus denkbar. »OneBulk ist offen für die Aufnahme neuer Partner, für die wir wettbewerbsfähige und maßgeschneiderte Lösungen nach ihren Bedürfnissen mit einem Maximum an Flexibilität anbieten können. Gleiches würde das Portfolio unserer Partnerschaft weiter aufwerten«, sagte Sibberns. »Das bestehende starke Netzwerk von Getreide- und Handelsunternehmen sowie allen großen Betreibern bietet dem Reeder zu jedem Zeitpunkt mehrere Beschäftigungsstrategien«, ergänzte Safai. Brueggemann betonte, dass es »essentiell« war, eine gleich starke Niederlassung in Singapur zu gründen, um asiatischen Kunden nahe zu sei. Zwei der Gründungspartner seien dort bereits seit fast zwei Jahrzehnten stark vertreten und wüssten daher genau, wie wichtig die asiatischen Märkte für die Branche sind.

Nordic Hamburg hat neben einigen Containerschiffen 20 Bulker in der eigenen Flotte. Bei Bertling sind es neben diversen General-Cargo-Schiffen sechs Massengutfrachter. Die Reederei Oskar Wehr betreibt neben einem Containerfeeder und vier Capesize-Bulkern fünf Einheiten aus dem Segment Supramax sowie zwölf Handysize-Bulker.

Aus der Containerschifffahrt hatte man sich bereits 2017 fast vollständig zurückgezogen, weil man keine Perspektive gesehen hatte. Im Vergangenen Jahr folgte eine relativ umfangreiche Bulker-Neuordnung. Fünf Caper gingen an Bocimar in Belgien, im Gegenzug wechselten die zwölf Handysize-Schiffe nach Hamburg.