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Die Reedereigruppe MSC hat die bereits bestehende Vereinbarung mit der Genueser Reederei Iganzio Messina jetzt formalisiert. MSC übernimmt über ihre Tochtergesellschaft Marinvest 49% an der genuesischen Gesellschaft.

Bereits vor zwei Jahren hatten MSC und Messina eine Absichtserklärung unterschrieben, deren Gegenstand Reederei- [ds_preview]und Terminalaktivitäten waren. Nun haben laut italienischen Medien die Kartellbehörden der Transaktion zugestimmt.

Für eine Investition von 25 Mio. € fallen demnach 49% an Ignazio Messina & C. sowie ein Anteil von 52% an vier modernen ConRo-Schiffen der Messina-Gruppe an MSC. Bei den Schiffen handelt es sich um »Jolly Cobalto«, »Jolly Perla«, »Jolly Diamante« und »Jolly Titanio«.

Linea Messina ConRo
Foto: Line Messina

Hintergrund des Einstiegs MSCs sollen Kapitalengpässe bei Messina sein. »Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis es offiziell ist«, hatte ein Schiffsmakler mit guten Kontakten in der italienischen Branche Anfang dieses Jahres gegenüber der HANSA erklärte. Die italienische Reederei hatte im Zuge eines Flottenerneuerungsprogramms Schulden in Höhe von rund 450 Mio. € angehäuft.

Mit zwei eigenen Schiffen bedient MSC bereits den RoRo-Verkehr zwischen Nordeuropa und Westafrika, auf dem Fahrplan stehen Le Havre, Antwerpen, Dakar, Conakry und Abidjan. MSC hatte zuvor vercharterte RoRo-Schiffe Anfang 2019 zurückerhalten und sich in der Überzeugung, bessere Ergebnisse für die Schiffe in Eigenregie einfahren zu können, entschlossen, einen eigenen Liniendienst zu starten. Mit dem eigenen weltumspannenden Agenturnetz verfügt die Reederei schließlich über eine recht gute Vertriebsinfrastruktur für ihr Experiment im RoRo-Verkehr. Zudem soll die Reederei zur Verstärkung einen Experten der European RoRo Lines in Le Havre angeworben haben.

Messina mit seiner Flotte von 21 eigenen und gecharterten Schiffen hatte selbst schon einmal einen Anlauf unternommen, einen eigenen Nordeuropa-Westafrika-Dienst zu etablieren – ohne Erfolg. Gemeinsam mit MSC stünden die Chancen wohl nicht schlecht, das Liniennetz für rollende Ladung deutlich auszubauen.