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Der Energiekonzern sieht synthetische Kraftstoffe, die auf mit erneuerbaren Energien hergestelltem Wasserstoff basieren, als Zukunftschance für Verbrennungsmotoren

Die Emissionsvorgaben, die die International Maritime Organization (IMO) ab 2020 macht, sind hinlänglich bekannt. Dass die Emissionen des Transportsektors aber[ds_preview] immer weiter steigen, veranschaulichte Wolfgang Warnecke, Chief Scientist Mobility beim Mineralölkonzern Shell, bei der VDI-Tagung in Hamburg, die sich dem Thema »Antriebe der Zukunft« widmete. Hauptverantwortlich sei zwar der Lkw, aber auch die Schifffahrt müsse den Schadstoffausstoß senken. Warnecke sieht hier vor allem Potenzial für synthetische Kraftstoffe. Damit könnten Verbrennungsmotoren weiter genutzt werden. Der steigende Energiebedarf allerdings, der auch in der Schifffahrt zu beobachten sei, werde sich künftig noch verstärken.

Es bedürfe daher eines technologieneutralen Ansatzes, der alle Optionen ermögliche, sich zu entwickeln. Shell sieht in der Berufsschifffahrt vor allem Chancen für »Power-to-Liquid«, »Power-to-Gas« und Biokraftstoffe. Gute Perspektiven werden insbesondere dem Wasserstoff eingeräumt. Solarenergie spielt in den Überlegungen ebenfalls eine gewichtige Rolle, denn schließlich stünde Sonnenenergie in unbegrenztem Maße zur Verfügung.

Es gebe Möglichkeiten, beispielsweise aus Kohle oder Abfall Energie zu erzeugen oder Biomasse wie Holz oder Stroh in einem chemischen Prozess in flüssige Energieträger umzuwandeln. Eine weitere Variante sei es, mit erneuerbaren Energien mithilfe der Elektrolyse Wasserstoff herzustellen, der als Grundlage für synthetische Kraftstoffe genutzt werden könne. Der Nachteil sei allerdings, dass diese Methode sehr viel Energie benötige. Dies habe einen Verlust des Wirkungsgrades zur Folge.

In der Schifffahrt gibt es bereits erste Testeinsätze von Brennstoffzellen und anderen »grünen« Energiequellen. Beispielsweise betreibt Waterfront Shipping sieben Tanker mit Methanol und erhält in diesem Jahr vier zusätzliche Einheiten. Auch Elektroantriebe haben Einzug gehalten. Je kleiner die von den Schiffen zu überbrückende Distanz sei, umso besser seien sie geeignet. Fähren seien besonders prädestiniert, da sie auf einer festgelegten Strecke verkehren. Beim Aufenthalt im Hafen lassen sich die Batterien aufladen. In der küstennahen Schifffahrt sieht Warnecke hingegen aus heutiger Sicht keine Alternative zu LNG und Methanol.

Während die Möglichkeiten vielfältig scheinen, machte der Experte eines deutlich: »Egal welche Methode künftig als Antriebsart angewendet wird, CO2-Minderung kostet Geld.«