Das Hamburger Fintech Marvest hat mit dem Bulker »FL Levante« das zweite Crowd-finanzierte Schiffsprojekt abgeschlossen. 300.000 € wurden bei Anlegern eingesammelt.[ds_preview]
Die Crowdinvesting-Plattform für maritime Assets war im vergangenen Jahr gegründet worden. In einem ersten Projekt waren zur Refinanzierung des von der Reederei Auerbach Schifffahrt gekauften MPP-Frachters »Louise Auerbach« rund 1 Mio. € platziert worden. Weit mehr als 100 Anleger hatten damals ihr Kapital eingebracht und haben nach Angaben von Marvest bereits erste Zinszahlungen (6,5% p.a.) erhalten.
Als Besonderheit bei der »FL Levante« hatte Marvest den exklusiven Befrachtungsvertrag mit Schultz Shipping – einer hundertprozentigen Tochter der Copenhagen Merchants Group, dem größten Getreide- und Düngemittelhändlers Dänemarks, angepriesen. Dadurch seien Tageseinnahmen von 4.300 € für einen Mindestzeitraum von zwei Jahren garantiert. FL Schifffahrt mit Sitzen in Lübeck übernimmt das technische und kommerzielle Management.
Das investierte Kapital wird auf ein Treuhandkonto überwiesen. Nach Angaben von Marvest kamen über 300.000 € zusammen. Den Anlegern wurden jährliche Zinszahlungen von 7% in Aussicht gestellt, die quartalsweise erfolgen sollen. Erstanleger können sich zusätzliche 2% Extrazinsen als Bonus auf das investierte Kapital im ersten Jahr sichern. Die Laufzeit des Darlehens liegt bei ca. 48 Monaten.
Anders als in der früheren KG-Welt wird der Anleger nicht Kommanditist, sondern Gläubiger des konkreten Projekts. Marvest, geführt von Nikolaus Reus, adressiert nach eigenen Angaben sowohl Privatinvestoren als auch institutionelle Investoren und will damit eine alternative Kapitalquelle für Schiffseigner schaffen. Die Anlagestrategie bestehe darin, das Schiff zu einem späteren Zeitpunkt über dem Einkaufspreis zu verkaufen.
»Wir möchten mit Marvest die zentrale Anlaufstelle für die Strukturierung von Fremdkapitalfinanzierungen als auch von Eigenkapital darstellen und als digitaler One-Stop-Shop für die Finanzierung verschiedener maritimer Projekte global agieren«, so Reus.