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Der vor Gibraltar festgehaltene Tanker »Grace 1« könnte noch bis 15. August an der Weiterfahrt gehindert werden. Das hat ein Gericht des britischen Überseegebiets entschieden.

Der Oberste Gerichtshof von Gibraltar hat die Frist um knapp vier Wochen bis zum 15. August verlängert. Der Tanker »Grace 1« (300.000 tdw) war Anfang dieses Monats wegen des Verdachts beschlagnahmt worden, unter Umgehung von EU-Sanktionen iranisches Rohöl nach Syrien zu transportieren. Parallel werden auf diplomatischer Ebene zwischen Großbritannien und dem Iran jedoch weitere Bemühungen unternommen, den Fall zu lösen und die Spannungen zu deeskalieren.

Zwischenzeitlich waren der Kapitän des Schiffes, der 1. Offizier sowie zwei zweite Offiziere verhaftet und vernommen worden. Die Ermittlungen der Behörden wegen des möglichen Sanktionsverstoßes laufen noch. Laut Rechtslage auf Gibraltar können Schiffe für maximal 90 Tage festgehalten werden.

Der Iran hatte die Beschlagnahme der »Grace 1« wiederholt scharf kritisiert und mit möglichen Vergeltungsmaßnahmen gedroht. So war der britische Tanker »British Heritage« in der Straße von Hormus von iranischen Schnellbooten attackiert worden, eine begleitende Fregatte hatte nach offiziellen Angaben den Angriff abgewehrt.

Der Vorfall hat die Spannungen am Persischen Golf sowie zwischen Iran und den USA weiter verschärft, die mit Einführung neuer US-Sanktionen entstanden waren. Der Iran wird zudem beschuldigt, hinter den Anschlägen auf zwei Tanker vor Fujairah, darunter ein Bernhard Schulte-Schiff, verantwortlich gewesen zu sein. Zuletzt hatten die USA den Abschuss einer iranischen Drohne im Krisengebiet gemeldet.