Die Werft Nobiskrug in Rendsburg hat sich mit sofortiger Wirkung von ihrem Geschäftsführer Bertram Liebler getrennt. Die Mitarbeiter müssen Lohnverzicht üben.

Liebler, Nobiskrug
© Nobiskrug

Seit dem Sommer 2018 [ds_preview]befindet sich der Traditionsbetrieb in Rendsburg in einer Restrukturierung. Offenbar bleibt die Lage der Werft aber weiter schwierig. Jetzt muss der bisherige Geschäftsführer Bertram Liebler seinen Hut nehmen. Er habe das Unternehmen bereits verlassen, bestätigt Nobiskrug. Es ist bereits das zweite Mal, dass ein Geschäftsführer gehen muss – erst im Juli war der damalige Werftchef Holger Kahl abgelöst worden.

Die alleinige Leitung bei Nobiskrug übernimmt künftig Co-Geschäftsführer Johannes Valentijn. Dies gehöre zu der vom Gesellschafter geforderten »Neuaufstellung« der Werft, heißt es. Der Standort in Rendsburg gehört wie auch German Naval Yards in Kiel der Privinvest Group von Iskandar Safa. Dieser stehe weiter zu Nobiskrug, betont ein Unternehmenssprecher.

Auch die rund 500 Mitarbeiter müssen für den Fortbestand des laufenden Betriebs finanzielle Einbußen hinnehmen. Die Auszahlung des tariflich vorgesehenen Weihnachtsgeldes wurde auf das kommende Jahr verschoben. Die Fortführung der Werft sei aber nicht gefährdet, betont der Unternehmenssprecher gegenüber der HANSA. »Die Liquidität ist gesichert, alle Rechnungen und Löhne werden bezahlt.«

Auch das Auftragsbuch sei gut gefüllt, alle laufenden Projekte würden wie geplant umgesetzt. Gerade erst war mit der »Black Shark« der jüngste Neubau von Kiel nach Rendsburg verlegt worden. Daneben gibt es derzeit drei weitere Yacht-Projekte.

Seit Beginn der Restrukturierung baut German Naval Yards die Kaskos für Rendsburg. Auch die Reparatur von Behörden- und Marineschiffen war an die Schwesterwerft in Kiel übergangen. Die Rendsburger Werft konzentriert sich seither ausschließlich auf den Bau bzw. die Komplettierung von Mega-Yachten.