Die 539. Forschungsreise war die letzte, nach 44 Jahren wird das Forschungsschiff »Poseidon« ausgemustert. Es steht zum Verkauf.

Seit 1976 stand das bei der Schichau Unterweser AG in Bremerhaven [ds_preview]für rund 23 Mio. D-Mark gebaute Mehrzweck-Forschungsschiff im Dienst und war auf allen Weltmeeren zu Hause. Ein neues Forschungsschiff soll die »Poseidon« ab 2024 ersetzen und ist bereits in Planung. Vorher aber müssen sich die Meeresforscher des Instituts Geomar in Kiel von der »Poseidon« verabschieden.

Poseidon
© VEBEG

Das mit fünf Laboren, sieben Winden und leistungsfähigen Krananlagen ausgestattete Schiff, bislang von der Reederei Briese in Leer bemannt und bereedert, wird noch bis heute von der Verwertungsgesellschaft des Bundes (VEBEG) zum Kauf angeboten. Meistbietend, heißt es. Der aktuelle Wert wird auf etwa 1 Mio. € geschätzt.

Die »Poseidon« (1.105 GT, 287 tdw) ist knapp 61 m lang, 11,40 m breit und kommt bei einem Tiefgang von 4,10 m auf eine Geschwindigkeit von 9 kn. Drei MTU-Motoren mit je 575 kW, die vor fünf Jahren generalüberholt wurden, schlucken täglich 4 t an Kraftstoff, ist in den Ausschreibungsunterlagen zu lesen. Die Forschungsausrüstung gehöre allerdings nicht zum Inventar. Und noch einen Hinweis gibt die VEBEG: Der Name »Poseidon« darf vom Käufer nicht übernommen werden.

Einer der Bieter ist dem Vernehmen nach das Bündnis »United4Rescue« (Hamburg) unter Beteiligung der Evangelischen Kirche und der Organisation »Sea Watch«. Für einen möglichen Kauf wurde eine Spendensammlung gestartet.