Die Einbindung der Schifffahrt in den Handel mit Emissionsrechten (ETS) als Teil des »Green Deal« der EU-Kommission kommt in der Branche nicht gut an. Nun schlägt SEA Europe, der Verband der Werften und maritimen Zulieferer, einen Fonds als Alternative vor.

Ein wichtiges Ziel des European Green Deal (EUGD) ist ein [ds_preview]emissionsfreier Schiffstransport. Diese Umwandlung wird erhebliche Investitionen der gesamten Branche in Europa, einschließlich Forschung, Entwicklung und Innovation (FEI), erforderlich machen. Dazu gibt es Pläne auf EU-Seite, den Seeverkehr in das europäische Emissionshandelssystem ETS (Emissions Trading System) einzubinden.

In diesem Zusammenhang schlägt SEA Europe vor, einen speziellen »EU Maritime Fund« einzurichten, um »Anreize für die Entwicklung grüner Technologien zu schaffen, nachhaltige alternative Treibstoffe zu entwickeln und an Bord von Schiffen zu integrieren, grüne Infrastruktur zu schaffen und First Mover finanziell zu fördern«.

Einzahlung nach Verursacherprinzip

Der vorgeschlagene Fonds ist als Alternative zur Ausweitung des EU-Emissionshandelssystems (ETS) auf die Schifffahrt gedacht. Er könne von Unternehmen aus dem maritimen Sektor entweder nach dem »Verursacherprinzip« oder nach dem »Überschreiten der festgelegten Treibhausgas-Quote« finanziert werden. Jegliches Geld, das im Rahmen dieses EU-Fonds gesammelt würde, sollte in europäische Projekte reinvestiert werden und europäische Unternehmen unterstützen, die einen »EU-Return on Investment« schaffen. Zudem soll das Geld verwendet werden, Anreize für innovative Unternehmen zu schaffen, die grüne Technologien entwickeln, die die technologische Führerschaft und Wettbewerbsfähigkeit des europäischen maritimen Sektors sichern.

»Dieser Ansatz hat gegenüber dem ETS den großen Vorteil, dass ein vom Sektor selbst erwirtschafteter Fonds genau für die Ökologisierung des Schiffsverkehrs eingesetzt werden kann. Der Schifffahrtssektor ist sich auch voll und ganz bewusst, dass bereichsübergreifende Zusammenarbeit und Innovation der Schlüssel zur Bewältigung der zahlreichen technischen Herausforderungen des Klimawandels sein werden, insbesondere bei der Einführung klimaneutraler Kraftstoffe«, so der Verband.

»Kein Versuch der Branche, sich zu isolieren«

Der Vorschlag von SEA Europe für einen eigenen EU-Fonds sei weder ein Versuch des Sektors, sich zu isolieren, noch eine Alternative zu anderen vorgeschlagenen Initiativen, wie z.B. die Einrichtung weltweiter marktbasierter Maßnahmen (MBM) durch die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO). Diese seien unverzichtbar, um Anreize für klimafreundliche Energiewandler/Kraftstoffe zu schaffen und von der Nutzung kohlenstoffintensiver Energieoptionen abzuschrecken.