Die Zahl der beschäftigungslosen Containerschiffe ist höher als bei jüngeren Krisen wie 2016 oder 2019 und hat ein neues Rekordniveau erreicht.
Derzeit sind 441 Schiffe mit einer Gesamtkapazität von mehr [ds_preview]als 2,46 Mio. TEU ohne Beschäftigung. Zieht man all jene Einheiten ab, die wegen einer Nachrüstung mit Scrubbern aus den Diensten genommen worden, bleiben noch 1,68 Mio. TEU. Die Zahl der Auflieger liegt damit mach Angaben des Branchendienstes Alphaliner über früheren Rekordwerten, die 2016 (1,59 Mio. TEU) und 2009 (1,52 Mio. TEU) verzeichnet wurden.
Dies wird nach Ansicht der Experten massiv auf die Charterraten durchschlagen – anders als noch zu Beginn des Jahres. Damals machten Nachrüstungen etwa 68% der Aufliegerflotte aus. Die Verknappung des Tonnage-Angebots hielt die Raten hoch. Dies sei jetzt nicht mehr der Fall.
Die durch die Covid-19-Krise ausgelöste Ausdünnung der Liniendienste und das Überangebot an freier Tonnage führt zu einem deutlichen Preisverfall. Quer durch alle Segmente sind die Tageserlöse auf Talfahrt. Abschlüsse werden häufig nur für sehr kurzfristige Laufzeiten vereinbart.
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Beim Transportvolumen wird für die Containerschifffahrt in diesem Jahr ein Rückgang von 10% erwartet. Das wäre der größte Rückgang in der 64-jährigen Geschichte dieses Sektors, heißt es. Den Linienreedereien drohen kollektive Verluste in Milliardenhöhe.
Berichten zufolge sind Ankerplätze für das »Lay up« beschäftigungsloser Schiffe bereits nahezu »ausgebucht«, vornehmlich vor Malaysia und Indonesien. In Nordeuropa haben einige Häfen damit begonnen, Plätze für Fähren und RoRo-Schiffe auszuweisen. Denn die Covid-10-Pandemie betrifft, anders als frühere Krisen, nicht nur die Handelsschifffahrt, sondern derzeit sogar noch stärker auch die Passagierschifffahrt.
Nach Angaben der britischen Klassifikationsgesellschaft Lloyds Register sind die meisten Schiffe im sogenannten »hot lay up«. Sie bleiben innerhalb der normalen Klassen- und Flaggenstaatanforderungen und können im Regelfall innerhalb von 24 Stunden reaktiviert werden. Allerdings kann die Besatzung an Bord innerhalb der erlaubten Mindestgrenzen verringert werden, um Kosten zu sparen. Dei Liegezeit ist auf zwölf Monate beschränkt.