anti piracy philippines coast guard
(Photo: Philippine Coast Guard)
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Aktuelle Zahlen zur Piraterie in Asien zeigen, dass die bewaffneten Raubüberfälle auf Schiffe derzeit wieder zunehmen. Auch die Entführung von Besatzungsmitgliedern bleibt als Risiko bestehen.

Das ReCAAP Information Sharing Centre veröffentlichte heute seinen Situationsbericht für Mai 2020. Demnach wurden im Beobachtungszeitruam[ds_preview] in Asien insgesamt elf Vorfälle von Piraterie und bewaffneten Raubüberfällen auf Schiffe gemeldet. Von den elf Vorfällen war einer ein Piratenvorfall und zehn waren Vorfälle bewaffneter Raubüberfälle auf Schiffe.

Es gab zwar keinen Bericht über die Entführung von Besatzungsmitgliedern in der Sulu-Celebes-See und den Gewässern vor Ost-Sabah, Malaysia, im Mai 2020. Allerdings gibt die Entführung von Besatzungsmitgliedern gegen Lösegeld weiterhin »Anlass zu ernster Besorgnis«, wie die Warnung der ReCAAP ISC vom 23. Mai zeigt. An dem Tag hatte eine Gruppe von etwa fünf mit verschiedenen Schusswaffen bewaffneten Mitgliedern der islamistischen Terrorgruppe Abu Sayyaf die Entführung von Besatzungsmitgliedern vor Sabah plant, was aber scheiterte.

ReCAAP ISC ist auch besorgt über das fortgesetzte Auftreten von Vorfällen an Bord von Schiffen während der Fahrt durch die Straße von Singapur. Im Mai 2020 wurden drei Vorfälle gemeldet. Damit wurden in der Straße von Singapur von Januar bis Mai 2020 insgesamt 15 Vorfälle gemeldet, darunter zwölf auf der östlichen Fahrspur des Traffic Separation Scheme (TSS), ein Vorfall auf der westlichen Fahrspur des TSS, ein Vorfall unmittelbar außerhalb (Süden) des TSS und ein Fall im sogenannten Vorsorgebereich.

Anzahl der Fälle im Jahresvergleich fast verdoppelt

Im Zeitraum Januar-Mai 2020 wurden in Asien insgesamt 49 Vorfälle (darunter 48 tatsächliche Vorfälle und ein Versuch) von Piraterie und bewaffneten Raubüberfällen auf Schiffe gemeldet. Von den 49 Vorfällen fallen zwei Vorfälle in die Kategorie Piraterie und 47 zählen als bewaffnete Raubüberfälle auf Schiffe. Im Vergleich zu Januar-Mai 2019 hat sich die Gesamtzahl der im Zeitraum Januar-Mai 2020 gemeldeten Vorfälle fast verdoppelt.

Im Zeitraum Januar-Mai 2019 wurden insgesamt 25 Vorfälle (darunter 22 tatsächliche Vorfälle und drei Versuche) gemeldet. Die Zahl der Vorfälle, die im Zeitraum Januar-Mai 2020 gemeldet wurden, war die höchste im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2016-2019.
Die Zunahme der Zwischenfälle von Januar bis Mai 2020 ereignete sich hauptsächlich in Bangladesch, Indien, Indonesien, den Philippinen, Vietnam und der Straße von Singapur.

Der vollständige Bericht für Mai 2020 und eine Präsentation über die jüngste Lage sind auf der ReCAAP-ISC-Website verfügbar.