In der inaktiven Containerschiffflotte sehen Marktbeobachter einen Abwärtstrend, gegenüber Juli sind es nun 291.912 TEU weniger. Unsicherheiten bleiben allerdings bestehen.
[ds_preview]Die inaktive Containerschiffflotte sank bis zum 20. Juli auf 313 Schiffe mit einer Gesamtkapazität von etwa 1.555.959 Mio. TEU. Das sind 6,6 % der gesamten Containerflottenkapazität, wie aus aktuellen Zahlen von Alphaliner hervorgeht. Insgesamt ist die inaktive Flotte damit um 291.912 TEU über alle Größenklassen hinweg geschrumpft.
Damit liegt die Kapazität der aufgelegten oder wegen Werftaufenthalten nicht aktiven Flotte um 1,16 Mio. TEU unter dem Spitzenwert von 2,72 Mio. TEU von Ende Mai. Als Grund gibt Alphaliner den Start neuer Dienste an sowie vor der Hochsaison wiederbelebte Services. Gleichzeitig würden Abfahrtstreichungen (Blank Sailings) immer seltener.
»Die Zahl bleibt jedoch zu diesem Zeitpunkt des Jahres hoch, da die Hochsaison in vollem Gange ist. Man muss 11 Jahre, zum 20. Juli 2009, zurückgehen, um relativ gesehen höhere Zahlen zu finden, als 10 % der Flotte im Zusammenhang mit der Finanzkrise brach lagen«, so Alphaliner.
Obwohl die Zahl der unbeschäftigten Schiffe in den kommenden Wochen weiter zurückgehen soll, tun sich die Marktexperten schwer, eine Prognose für den Rest des Jahres zu erstellen. Denn der üblicherweise nach dem Ende der Hochsaison im Sommer zu beobachtende Anstieg der inaktiven Flotte geht mit den ungewissen Auswirkungen der sich noch entwickelnden COVID-19-Pandemie einher.
PIL fährt wieder, IRISL von Sanktionen getroffen
Zur kleineren Aufliegerzahl trägt auch bei, dass die meisten PIL-Schiffe, die zu Beginn des Monats Juli noch inaktiv waren waren, nach der finanziellen Unterstützung durch Heliconia Capital Management, einer Tochtergesellschaft der Temasek Holdings der Regierung Singapurs, zurück im Betrieb sind.
Die iranische Reederei IRISL wurde währenddessen von der Verschärfung der Sanktionen schwer getroffen, und die meisten ihrer Hochsee-Containerschiffe liegen nun vor allem in Bandar Abbas vor Anker und vor China auf.
Alphaliner zählt 36 Schiffe mit einer durchschnittlichen Größe von 10.500 TEU, die für Scrubber-Nachrüstungen außerhalb oder jenseits der routinemäßigen Wartungsintervalle außer Fahrt gesetzt sind. Das entspricht 24 % der inaktiven Flotte. Insgesamt würden derzeit 53 Schiffe mit Abgaswäschern nachgerüstet.
