Der von Neoline geplante RoRo-Segler ist noch nicht gebaut, doch nun hat Groupe Beneteau, einer der weltgrößten Yachtbauer, eine feste Vereinbarung für Schiffstransporte zwischen Frankreich und Nordamerika mit der Projektgruppe geschlossen. Auch Baumaschinenhersteller Manitou macht sein Engagement fix.
[ds_preview]»Als Bootsbauer und Weltmarktführer im Segelsport spiegelt die Aussicht, unsere Boote an Bord eines innovativen, ökologischen Frachtschiffs zu transportieren, das hauptsächlich mit Segeln angetrieben wird, das allgemeine Engagement der Gruppe wider, die nachhaltige Entwicklung in den Mittelpunkt des Projekts des Unternehmens zu stellen«, erklärt Jérôme de Metz, Vorsitzender und CEO der Groupe Beneteau. Schon im Juli hatte das Unternehmen einen Transatlantik-Rahmentransportvertrag mit der neuen französischen Reederei Neoline geschlossen.
Auch die Manitou-Gruppe, Hersteller von Kranen, Hebebühnen und Baggern, hat ihre Partnerschaft mit Neoline formalisiert. Durch die Nutzung der Neoline-Segler will die Gruppe die Emissionen ihrer Exporte in die Vereinigten Staaten drastisch reduzieren. Manitou und Neoline arbeiten bereits seit 2017 zusammen, nun wurde die Kooperation durch einen Vertrag formalisiert.
Diese Partnerschaft beinhaltet den Transport aller Hubarbeitsbühnen und Telehandler, die von der Manitou-Gruppe in Frankreich hergestellt werden, über ein hauptsächlich windbetriebenes Frachtschiff, das den nordamerikanischen Markt ansteuert. Diese Produkte werden im Hafen von Saint-Nazaire (Loire-Atlantique) verladen und über den Hafen von Baltimore (Maryland) an die Ostküste der Vereinigten Staaten verschifft. Mit mehr als 1.000 Maschinen, die pro Jahr in die Vereinigten Staaten exportiert werden, wird die Manitou-Gruppe bis zu 40 Maschinen pro Fahrt an Bord der Segelfrachtschiffe haben haben.
Nach dem Entwicklungsplan von Neoline wird in den kommenden Monaten mit dem Bau des ersten Schiffes begonnen, das 136 m lang sein und eine Segelfläche von 4.200 m² haben wird. Dank der Laderaumhöhe von 9,80 m ist das Design besonders für hohe Ladungen geeignet, wie zum Beispiel Baumaschinen oder Yachten auf Trailern.
Der Segler soll zwischen St-Nazaire, Baltimore, Halifax und St-Pierre & Miquelon verkehren. Ein zweites Schiff mit gleichwertigen Spezifikationen soll so bald wie möglich folgen, um Abfahrten im Zweiwochenrhythmus zu ermöglichen. Bis zu 90 % CO2-Emissionen im Vergleich zu einem traditionellen Frachtschiff sollen durch den Einsatz der Schiffe eingespart werden.
Anfang 2020 waren die Sogestran-Gruppe und ihre Tochtergesellschaft Compagnie Maritime Nantaise-MN bei Neoline eingestiegen. Mit den konkreten Verträgen mit Groupe Beneteau und Manitou kommt Neoline nun dem Ziel näher, den Bau ihres ersten Schiffes auf der Werft Neopolia Mobility in St-Nazaire, Frankreich, zu beginnen. Das hätte eigentlich bereits passieren sollen, der Baustart verzögerte sich aber. Neuer Termin für den Betriebsstart ist nun 2023. Auch der Autobauer Renault gehört zu den Projektpartnern.