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Ein US-Investor finanziert 40 Binnentanker für den Rhein. Damen baut, Shell chartert – alles arrangiert vom Hamburger Befrachtungsmakler Frachtcontor

Für eine neue Flotte von Doppelhüllentankern für den Transport von Mineralöl-Produkten hat der Hamburger Befrachtungsmakler Frachtcontor Akteure aus der[ds_preview] Seeschifffahrt für ein Mega-Projekt auf dem Rhein zusammengebracht. Finanziert von Anlegern des US-Fondsmanagers J.P. Morgan werden auf der Werft Concordia Damen insgesamt 40 neue Schiffe für eine Shell-Charter gebaut, die ab November kommenden Jahres bis Ende 2024 abgeliefert werden sollen.

Der Hamburger Befrachtungsmakler Frachtcontor war im Verbund mit der vor drei Jahren gegründeten Finanztochter Frachtcontor Capital Partners bereits vor zwei Jahren von Shell damit beauftragt worden, ein Gesamtpaket mit einer ausreichenden Kapitalausstattung, moderner Tonnage und leistungsfähigen Akteuren zu schnüren. »Man kennt unser Netzwerk im Markt und die bestehenden Kontakte zu potenziellen Investoren«, sagt Frachtcontor-Geschäftsführer Jens Christian Nielsen. So kam zu dem US-Investor mit dem Crewing-Spezialisten Marlow Navigation mit seiner niederländischen Niederlassung ein weiterer Akteur aus der Seeschifffahrt hinzu.

Es geht um 110 m lange Doppelhüllentanker, die von Gasmotoren (LNG) angetrieben werden und bei einer Tragfähigkeit von 2.800 t gegenüber herkömmlichen Schiffen mit einem deutlich verringerten Tiefgang von 3,25 m auskommen. Damit sollen sie selbst noch bei einer andauernden Niedrigwasser wie zuletzt 2018 aus den ARA-Seehäfen über den Rhein und seine Nebenwasserstraßen ans Ziel kommen. Für Damen sprang dabei der der größte Auftrag in der Unternehmensgeschichte heraus. Das technische Management der 40 Tanker soll die VT Group übernehmen, die sich für das Projekt mit Marlow in den Niederlanden verbündet hatte.

Über den Preis und weitere Details haben alle Beteiligten Stillschweigen gelobt, doch dürfte er weit jenseits von 200 Mio. € liegen. Shell sichert sich damit moderne und dringend benötigte Tonnage, die mit etablierten Akteuren aus dem Binnenschiffsgewerbe nicht oder nicht so schnell zu bekommen gewesen wäre, vermutet Nielsen. Denn mit einem früheren Projekt für mehr als ein Dutzend LNG-Tanker war Shell an der Finanzierung gescheitert.