EU, Europäische Union, Schifffahrt und Politik in der EU
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Die Europäische Kommission will die EU mit einer neuen Handelsstrategie global stärker aufstellen. Die Schiffahrt will, dass der maritime Sektor in den Mittelpunkt gestellt und eng in die Diskussionen einbezogen wird.

[ds_preview]»Die Schifffahrt macht 76 % des EU-Außenhandels aus, daher darf der Wert der Schifffahrt für die europäische Wirtschaft nicht unterschätzt werden«, sagt Martin Dorsman, Generalsekretär des europäischen Reederverbandes ECSA. »Als Hauptträger des Handels hat die Schifffahrt ein großes Interesse an der Handelspolitik der EU als bedeutender Wirtschaftsblock und Akteur auf der globalen Bühne, auch in der WTO. Die Schifffahrt braucht den globalen Handel und der globale Handel kann ohne die Schifffahrt nicht existieren.« EU-Reeder kontrollieren fast 40 % der weltweiten Schiffstonnage.

Die europäische Schifffahrt sei entscheidend für den Erfolg der neuen Handelsstrategie, ist Dorsmann überzeugt. Gemeinsam mit den Regulierungsbehörden wolle man an der Umsetzung der Strategie mitwirken, »um die Wettbewerbsfähigkeit des Sektors und letztlich die wirtschaftliche Erholung Europas zu fördern.«

Die ECSA unterstützt auch das Vorhaben, als Teil der neuen Strategie die Welthandelsorganisation WTO zu reformieren, um sicherzustellen, dass sie das zentrale Forum für die Verhandlung weiterer Handelsliberalisierungen und die Beilegung von Streitigkeiten bleibt. »Wir gratulieren der neu ernannten Generaldirektorin der Organisation, Frau Ngozi Okonjo-Iweala, und ermutigen die WTO-Mitglieder, auf die Wiederaufnahme multilateraler Verhandlungen über Seeverkehrsdienstleistungen hinzuarbeiten«, so Dorsman.

»Seeverkehrsdienstleistungen sind der Motor des Welthandels, und obwohl der Sektor ein hohes Maß an Liberalisierung genießt, ist weiterer Protektionismus nicht auszuschließen. Schifffahrtsunternehmen müssen frei und kommerziell Verträge abschließen und Waren befördern oder verschiedene Schifffahrtsdienstleistungen in der ganzen Welt ohne lokale Diskriminierung oder Einschränkungen erbringen können«, erklärt der Verbandschef.

Die ECSA unterstützt auch die erneute Konzentration der EU auf die Umsetzung und Durchsetzung von EU-Handelsabkommen. Damit schaffe die EU die Sicherheit, die EU-Schifffahrtsunternehmen benötigen, um neue Chancen zu nutzen. Dorsman fügt hinzu: »Wir ermutigen die EU, weiterhin ehrgeizig zu sein, wenn sie neue Prinzipien über die Schifffahrt in Handelsabkommen verhandelt, und offen für neue Entwicklungen und wachsende Segmente in der Branche und auf der ganzen Welt zu sein.«

Die europäische Schifffahrtsindustrie erkenne auch das Bestreben der EU an, durch ihre Handelspolitik zu globalen Fortschritten in Sachen Nachhaltigkeit und verantwortungsvollen Lieferketten beizutragen. Für den Erfolg dieser Bemühungen sei entscheidend, dass »die Nachhaltigkeit in der Handelspolitik ausgewogen ist und nicht zu weiterem Protektionismus oder Handelshemmnissen führt.«