Die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) bekommt einen neuen Leiter für den Bereich Engineering. Mit dem ehemaligen Blohm+Voss- und TKMS-Mann will man sich auch im Marineschiffbau besser aufstellen.
[ds_preview]Der Maschinenbau-Ingenieur Volker Hesse übernimmt am 1. März 2021 die Position. Seine berufliche Laufbahn begann er vor rund 20 Jahren auf der Hamburger Werft Blohm & Voss. Der heute 47-Jährige hat seither verschiedene Stationen des Projektmanagements bis hin zur Leitung des Bereiches Produktmanagement im Geschäftsbereich Überwasser bei thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) besetzt.
Als Mitbegründer eines Beratungsunternehmens war Volker Hesse seit 2017 als geschäftsführender Gesellschafter maßgeblich an dessen Entwicklung und Ausrichtung beteiligt. »Jetzt bei der FSG an so entscheidender Position mitzugestalten, ist für mich eine spannende Aufgabe, auf die ich mich sehr freue«, sagt er.
FSG will verstärkt in Bau von Marine-Unterstützungsschiffen eintreten
»Unser Ziel ist es, die FSG zu diversifizieren und verstärkt in den Bau von Unterstützungs- und Begleitschiffen für die Marine einzutreten. Damit bauen wir auf einer langen Tradition der Werft auf«, sagt FSG-Geschäftsführer Philipp Maracke. »Dass wir mit Volker Hesse einen ausgewiesenen Experten in diesem Bereich für uns gewinnen konnten, freut mich sehr. Die Bedeutung dieses Segments für den deutschen Schiffbau wird in den kommenden Jahren weiter steigen.«
Hesse bringe umfassende Erfahrung mit nationalen und internationalen Marinekunden sowie den Anforderungen dieses Marktes mit, heißt es. Eine große Schnittmenge sieht der Diplom-Ingenieur zwischen dem Spezialschiffbau, in dem sich die FSG über zwei Jahrzehnte große Expertise aufgebaut hat, und dem Marineschiffbau. Wichtig sei für die Werft nun, über Abteilungsgrenzen hinweg den gesamten Lebenszyklus eines Schiffs bereits in die Entwicklungsphase einzubeziehen, um den sich verändernden Anforderungen an die Produkte gerecht zu werden. Dies betreffe zum Beispiel den im Vergleich zu früher deutlich längeren Verbleib von Marineschiffen in ihren Einsatzräumen.
Die Werft hatte Mitte Dezember 2020 die geplante Ausschreibung für zwei neue Marinetanker mit einer Beschwerde gegen das Vergabeverfahren vorerst gestoppt. Die Werft fordert eine Nachprüfung. Man sei »willens und vor allem auch technisch in der Lage, die Tanker für die Marine zu bauen«, hieß auf Seiten der FSG.