Nobiskrug
Nobiskrug-Werft in Rendsburg (© Reimer Rechtsanwälte / Christian Rohweder)

Bei der Suche nach einem Investor für die insolvente Nobiskrug-Werft in Rendsburg hat der Insolvenzverwalter jetzt die Beratungsgesellschaft PwC mit dem Unternehmensverkauf beauftragt.

»Mein Ziel ist es, [ds_preview]bis Ende Juni einen Investor zu finden, der Nobiskrug fortführt und mit der bestehenden Belegschaft weiter Schiffe in Rendsburg bau«, sagt Insolvenzverwalter Hendrik Gittermann von der Hamburger Kanzlei Reimer. In den vergangenen zwei Wochen hätten bereits mehrere Interessenten aus dem In- und Ausland Interesse bekundet.

Der auf Krisen- und Insolvenzsituationen spezialisierte PwC-Partner Timo Klees identifiziert derzeit mit seinem Team weltweit potenzielle Investoren. Mehr als 100 von diesen erhalten in den kommenden Tagen ein ausführliches Informationspaket, verbunden mit einer Einladung zur Angebotsabgabe, heißt es in einer Mitteilung.

Zum Verkauf stehen demnach die gesamte Werft inklusive der Anlagen und Betriebsgrundstücke, der Kundendaten und aller Markenrechte. Da die Insolvenz weniger auf strukturelle Probleme, sondern auf Auftragsstornierungen und Verzögerungen bei Projekten zurückzuführen sei, handele es sich bei Nobiskrug mit einer qualifizierten Belegschaft und einem belastbaren Netzwerk an erstklassigen Subunternehmern um ein hoch attraktives Unternehmen, so Gittermann.

Bereits Anfang Juni soll ein Kreis von Anbietern für weitere Verhandlungen bestimmt werden. Anschließend folgen die Due-Dilligence-Prüfungen. Bis Ende Juni will Gittermann die Verkaufsverhandlungen abschließen und die Werft zum 1. Juli an einen neuen Eigentümer übergeben.»Wir sind es der Belegschaft und den Gläubigern schuldig, eine maximal schnelle Lösung zu finden.«

Am Standort in Rendsburg wurden zuletzt Superyachten nach individuellen Kundenwünschen gebaut, darunter die 143 m lange »„Sailing Yacht A« und die »Artefact« mit Hybridantrieb. Nobiskrug erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2020 mit rund 330 Mitarbeitern rund 125 Mio. €.