Der Hamburger Schiffsversicherungsmakler Junge & Co. sieht sich durch Marktverwerfungen gezwungen, erneut Stellen abzubauen.
Die Zahl der Mitarbeiter [ds_preview]werde bis Jahresende um 17 auf 26 verringert, bestätigte Geschäftsführer Olaf Fölsch. »Ich würde lieber 17 Mitarbeiter einstellen, aber die wirtschaftliche Lage lässt es nicht anders zu.« Das Unternehmen strebe Einsparungen in siebenstelliger Höhe an, um auch längerfristig unter schwierigen Marktbedingungen erfolgreich wirtschaften zu können. Schuld seien die Auswirkungen der Corona-Pandemie.
Der Personalabbau verteilt sich auf unterschiedliche Bereiche (Broking, Schadenbearbeitung, Placing). »Unsere Kernkompetenz mit einem großen Team von Nautikern, Technikern und Fachanwälten für das Marine-Segment wird in keiner Weise geschwächt«, betont Fölsch. Auch in Zukunft habe Junge & Co. als spezialisierter Schiffsversicherungsmakler die volle Rückendeckung des Mutterkonzerns BGC (»Corant Global«). Dabei kooperiere die Firma weiter mit den »Marine«-Teams bei den Schwesterfirmen Besso und Ed.
Zuletzt hatte Junge & Co. 2017 in erheblichem Umfang Personal abbauen müssen. Damals sei es eine echte Restrukturierung gewesen – mit der Schließung der Non-Marine-Aktivitäten, einem größeren Abbau in der Buchhaltung und der Verkleinerung der Geschäftsführung. »Das ist dieses Mal anders. Wir nehmen heute eine Anpassung an die wirtschaftliche Situation vor«, so Fölsch.
Mit der Passagierschifffahrt und dem Schiffbau sind zwei wichtige Kundensegmente von Junge & Co. besonders heftig von der Coronakrise getroffen worden. Ganze Flotten mussten stillgelegt, Neubaupläne verschoben werden. Die Existenz ganzer Werften stand auf dem Spiel. Zumindest sieht Fölsch jetzt Anzeichen dafür, dass die Talsohle erreicht ist und es wieder aufwärts geht, sobald die Pandemie eingedämmt ist. »Kreuzfahrtunternehmen verzeichnen sehr hohe Buchungszahlen für künftige geplante Reisen, und auch bei den Werften füllen sich die Auftragsbücher wieder langsam.« (mph)