Pella Sietas
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Die angeschlagene Hamburger Werft Pella Sietas ist insolvent. Morgen soll das Verfahren offiziell eingeleitet werden. Das berichtet die IG Metall.

Der Grund liegt in [ds_preview]der Zahlungsunfähigkeit der Werft. Sie ist den Mitarbeitern seit Wochen bereits die Löhne schuldig geblieben, wie auch die HANSA bereits berichtet hat. Die Geschäftsleitung habe die Belegschaft heute in einer Betriebsversammlung darüber informiert, dass morgen (Donnerstag) ein Insolvenzantrag gestellt wird.

»Die Nachricht von der Insolvenz kommt nicht unerwartet, sie löst dennoch bei den Mitarbeitern tiefe Betroffenheit aus«, berichtet Emanuel Glass, Zweiter Bevollmächtigter IG Metall Region Hamburg. Gebraucht werde jetzt ein starker Insolvenzverwalter, der auf eine Fortführung des Unternehmens setzt und die bestehenden Aufträge sichert. Auch von der Politik und den Gläubiger erwartet die Gewerkschaft Unterstützung.

Dazu gehöre auch eine schnelle Klärung der Schlickproblems in der Estemündung und im Hafenbecken, weil sonst die älteste deutsche Werft keine Zukunft mehr habe. Dies habe zusammen mit Planungsschwierigkeiten und auch Managementfehlern immer wieder zu Störungen im Produktionsablauf und letztlich in die wirtschaftliche Krise geführt. So war es zu einer Kostensteigerung und der verzögerten Abnahme einer Bodensee-Fähre gekommen. Dem Vernehmen nach verzögert sich auch der Bau eines Eisbrechers für Russland auf das kommende Jahr.

Nach der Übernahme der Sietas Werft durch die in der Nähe von Sankt Petersburg (Russland) ansässigen Pella Werft in 2014 konnten die Pläne des neuen Eigners, an der Estemündung vor allem Schiffe für den russischen Markt zu fertigen, wegen der Sanktionen im Zuge der Krimkrise nicht umgesetzt werden. Die Werft hat sich dann mit einigen Fertigungsaufträgen für andere Werften über Wasser gehalten und sich neu im Spezialschiffbau ausgerichtet. Es war gelungen, mehrere Großaufträge zu sichern. »Arbeit hat die Werft eigentlich genug«, heißt es auch bei der IG Metall.