IMO-III konforme Antriebe, Hybridlösungen und Motoren für nachhaltige Kraftstoffe – unter seiner Marke mtu bringt Rolls-Royce eine Reihe »grüner« Antriebssysteme für Yachten auf den Markt.[ds_preview]
Wie das Unternehmen jetzt mitteilt, sollen ab April 2022 Antriebssysteme der mtu-Baureihe 2000 mit Abgasnachbehandlung für Serienyachten auf den Markt kommen. »Es folgen weitere neue Technologien, die Yacht-Hersteller und -Betreiber dabei unterstützen, ihre Nachhaltigkeitsziele und die des Pariser Klima-Abkommens zu erreichen«, sagt Nicola Camuffo, der das Yacht-Kompetenz-Zentrum des Rolls-Royce-Geschäftsbereichs Power Systems in La Spezia/Italien leitet.
Eine neue Generation der Motoren der mtu-Baureihe 16V2000M97L ist ab April 2022 mit einem integrierten Abgasnachbehandlungssystem verfügbar. Damit können den Angaben zufolge Serienyachten in besonders geschützten Gebieten fahren, zum Beispiel in ECA-Zonen wie die nordamerikanische Küste, die Karibik und die Nord- und Ostsee. Die Systeme mit SCR-Anlagen reduzieren die Partikel- und Stickoxid-Emissionen erheblich, so Rolls-Royce. Das IMO-III-Antriebssystem soll erstmalig im Herbst ausgeliefert und ab Anfang 2022 in einer Serienyacht getestet werden. Weitere Motorvarianten der mtu-Baureihe 2000 werden nach und nach für den IMO-III-Betrieb verfügbar sein.
Ab 2023 Hybridantriebssysteme verfügbar
Rolls-Royce bietet Hybrid-Lösungen zunächst für Serienyachten mit Motoren der mtu-Baureihe 2000 und variabler elektrischer Leistung an, die einen Leistungsbereich von etwa 1.000 bis 1.939 kW pro Antriebsstrang abdecken werden. Das System umfasst außer den Motoren auch Elektro-Antriebsmodule, Getriebe, Batterien, Steuerungs- und Überwachungssysteme sowie weitere elektronische Komponenten. Das Konzept von Rolls-Royce für ein mtu-Serien-Hybridsystem umfasst einen modularen Baukasten mit standardisierten Komponenten und Konzepten für verschiedene Schiffstypen und -größen. Im reinen Elektrobetrieb werden weder Schwefel, noch Stickoxid oder Partikel ausgestoßen.
Bereit für nachhaltige Kraftstoffe
Ebenfalls ab 2023 sollen die Yacht-Motoren der mtu-Baureihen 2000 und 4000 für nachhaltige EN 15940-Kraftstoffe wie E-Diesel und Biokraftstoffe der zweiten Generation freigegeben werden. HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) zum Beispiel ist ein Biokraftstoff, der CO2-neutral aus Abfall hergestellt werden kann und geringe Emissionen sowie eine saubere und effiziente Verbrennung ermöglicht.
Die Ingenieure des Geschäftsbereichs Power Systems von Rolls-Royce beschäftigen sich außerdem mit weiteren neuen Technologien wie Brennstoffzellen-Systemen und Methanolmotoren. »Es wird zukünftig unterschiedliche Antriebskonzepte geben, abhängig von den speziellen Bedürfnissen der Yachteigner, Werften und der jeweiligen Infrastruktur. Wir freuen uns über den Austausch mit Kunden und anderen Experten, um gemeinsam Innovationen, zum Beispiel anhand von Pilotinstallationen voranzutreiben«, erklärt Nicola Camuffo.