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Lange galt die deutsche Schifffahrtsverwaltung nicht gerade als Vorreiter in Sachen Modernisierung und Effizienz. Dann kam das digitale Schiffsregister in Hamburg, auf das die Branche positiv reagierte. Jetzt wurde das Projekt ausgezeichnet.[ds_preview]

Mit rund 6.200 Eintragungen ist das Schiffsregister in Hamburg das größte in Deutschland. Seit Sommer 2020 führt das Amtsgericht das Register digital, zuvor erfolgten Einträge und Änderungen auf Papier. Bremen zog später nach und orientierte sich am Hamburger Modell.

Das Schiffsregister

Im Schiffsregister werden unter anderem Eigentumsverhältnisse und auf dem Schiff liegende Hypotheken dokumentiert. Die älteste aufgefundene Eintragung stammt aus dem Jahr 1889. Eintragungspflichtig sind Seeschiffe, wenn die Rumpflänge 15 m übersteigt. Binnenschiffe sind ab einer Wasserverdrängung von 10 m³ oder einer Tragfähigkeit von mindestens 20 t eintragungspflichtig

Im renommierten eGovernment-Wettbewerb der Unternehmen Cisco und BearingPoint belegte das Digitalisierungsprojekt nun den 2. Platz – hinter der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg. Beim Publikumspreis landete das Register auf dem 3. Rang.

Das Schiffsregister war in der Kategorie »Bestes Digitalisierungsprojekt in Bund, Ländern und Kommunen« nominiert. Insgesamt angetreten waren mehr als 70 Bewerber aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Schirmherr des Wettbewerbs war der Chef des Bundeskanzleramts, Helge Braun.

Anna Gallina, Hamburger Senatorin für Justiz und Verbraucherschutz, sagte: »Die Digitalisierung des Hamburger Schiffsregisters hat eine Leuchtturmfunktion in der deutschen Justiz eingenommen. Bremen hat das Hamburger System übernommen, Berlin und Brandenburg übertragen ihre Register nach Hamburg. Es freut mich, dass diese Arbeit im eGovernment-Wettbewerb gewürdigt wurde.« André Basten, Leiter der Abteilung IT und Digitalisierung der BJV betinte, man habe im Rahmen des Software-Entwicklungsprojekts eng mit Reedereien, Banken, der Anwaltschaft, Notaren sowie den internen Nutzern zusammengearbeitet »und in Rekordzeit eine moderne Webanwendung auf die Beine gestellt.«

Schiffsregister, Bremen
Grafik: HANSA