Der Schritt hat sich lange angebahnt – die ehemalige HSH Nordbank und heute privatisierte HCOB wird in den Einlagensicherungsfonds der Banken aufgenommen.[ds_preview]
Auf einer Vorstandssitzung am kommenden Montag will der BdB die finale Entscheidung treffen. Dies berichtet das »Handelsblatt« unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen. Der Wechsel aus der öffentlich-rechtlichen Einlagensicherung des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) in das Sicherungssystem der privaten Banken. damit sind Einlagen von Firmenkunden umfangreich abgesichert.
Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) hatte an die im Februar 2018 an ein Investorenkonsortium um Cerberus und J.C. Flowers verkaufte HSH Nordbank strikte Anforderungen hinsichtlich der Kapitalausstattung, Portfolio-Qualität und Profitabilität gestellt.
Vorstandschef Stefan Ermisch hatte die privatisierte Hamburg Commercial Bank (HCOB) deshalb einen harten Sanierungskurs verordnet. Dazu zählten die Trennung von Geschäftsbereichen und ein erheblicher Personalabbau. Bis 2022 soll die Zahl der Mitarbeiter auf rund 700 Vollzeit-Beschäftigte halbiert werden.
Nach den ersten sechs Monaten hatte die HCOB ein Konzernergebnis von 194 Mio. € eingefahren, ein Vielfaches der 4 Mio. € ein Jahr zuvor. Die harte Kernkapitalquote erreichte 29,6%, Experten zufolge ein Spitzenwert in der deutschen Bankenlandschaft.
Der Großteil der graverienden Altlasten im Shipping, die die Bank erst in Schwierigkeiten gebracht hatten, waren bereits vor dem Verkauf herausgelöst und von den Gesellschaftern Hamburg und Schleswig-Holstein in eine Abbau-Bank übernommen worden. Der deutlich verkleinerte Geschäftsbereich (3,6 Mrd. € Kreditvolumen) verdient inzwischen wieder Geld: Das Ergebnis nach Steuern betrug nach sechs Monaten 30 Mio. € gegenüber -8 Mio. € im Jahr zuvor. Das Neugeschäft wurde von 0,5 auf 0,7 Mrd. € moderat gesteigert.
Im Herbst 2018 hatten sich der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) und der BdB auf eine Übergangslösung geeinigt, wonach die HCOB bis Ende 2021 in der öffentlich-rechtlichen Einlagensicherung bleibt und dann zu den Privatbanken wechselt.