Das vergangene Jahr 2021 war ein mehr als erfreuliches für die weltweite Schifffahrt – mit Ausnahme der Tanker-Reeder. Sie können aber neue Hoffnung schöpfen.[ds_preview]
Nachdem ein Großteil der Öl-Nachfrage im vergangenen Jahr aus prallen Lagerbeständen bedient wurde und die Nachfrage generell zurückging, müssen die Vorräte und Reserven wieder aufgefüllt werden. Das dürfte das Transportvolumen und die niedrigen Raten, die 2021 auf Tiefststände gefallen waren, in diesem Jahr deutlich nach oben treiben. Zu dieser Einschätzungen kommen die Experten der US-Behörde EIA.
Die EIA geht davon aus, dass die Erdöl-Produktion im Jahr 2022 um 5,5 Mio. Barrel pro Tag steigen wird, wobei der Großteil davon auf die USA, die Opec und Russland entfällt, während der Verbrauch, getrieben von den USA und China, um 3,6 Mio. Barrel/Tag zunehmen wird.
Die Rohölpreise dürften nach Einschätzung der EIA-Analysten gegenüber dem Niveau von 2021 sinken. Im vierten Quartal 2021 lag der Preis für die Sorte Brent im Durchschnitt bei 79 $/Barrel. Im Verlauf des Jahres 2022 sollte er bei durchschnittlich 75 $/b und im Jahr 2023 bei 68 $/b liegen. Grund sind ein Anstieg der Erdölproduktion und eine Verlangsamung des Verbrauchs, was zu einem weltweiten Anstieg der Vorräte führt.
Die rückläufigen Preise sind darauf zurückzuführen, dass die weltweiten Erdölvorräte im Jahr 2021 nicht mehr abnehmen, sondern in den Jahren 2022 und 2023 ansteigen werden. Die weltweiten Erdölvorräte sinken, wenn der Verbrauch größer ist als die Produktion, und steigen, wenn die Produktion größer ist als der Verbrauch.
Im Jahr 2021 beliefen sich die Entnahmen aus den weltweiten Erdölvorräten auf durchschnittlich 1,4 Millionen Barrel pro Tag (b/d) und trugen zu höheren Rohölpreisen bei. Diese Vorratsentnahmen sind darauf zurückzuführen, dass der Erdölverbrauch nach Beginn der COVID-19-Pandemie im Jahr 2020 schneller zurückging als die Erdölproduktion.