Die Rettung in letzter Minute ist ausgeblieben: Nach der Werftenpleite in Deutschland geht auch Genting Hongkong, größter Kreuzfahrtbetreiber in Asien, in die Insolvenz.[ds_preview]

Der Schritt war angekündigt worden, nachdem es dem Unternehmen nach eigenen Angaben nicht gelungen war, neue Geldquellen zu erschließen. Sowohl das Land Mecklenburg-Vorpommern als auch die beteiligten Banken hatten die Freigabe von weiteren Krediten bzw. Bürgschaften verweigert. Damit wäre Genting Ende des Monats zahlungsunfähig.

Genting, ehemals Star Cruises, betreibt zehn Kreuzfahrtschiffe auf dem asiatischen Markt und die vier deutschen Werftstandorte in Stralsund, Rostock, Wismar und in Bremerhaven. Die MV Werften waren bereits in der vergangenen Woche in die Insolvenz gegangen. Die beiden bestellten Insolvenzverwalter Christoph Morgen und Hendrik Heerma suchen nun nach Investoren für die einzelnen Werften.

Für Genting wurden von einem Gericht in Bermuda »Liquidatoren« (JPLs) ernannt, die versuchen sollen, eine Restrukturierung einzuleiten und ein Fortbestehen des Unternehmens zu ermöglichen. Sie müssen nun auch über das Schicksal der Schiffe entscheiden – ein Verkauf ist nicht ausgeschlossen.

Genting Hong Kong ist über seine Tochtergesellschaft Genting Cruise Lines der größte asiatische Kreuzfahrtanbieter und betreibt eine Flotte von zehn Hochseekreuzfahrtschiffen, die auf die Kreuzfahrtmarken Star, Dream und Crystal verteilt sind, sowie weitere fünf Flusskreuzfahrtschiffe, die in Europa verkehren.