Print Friendly, PDF & Email

In Hamburg hat heute die Übergabe der Fregatte »Rheinland-Pfalz« stattgefunden. Damit sind alle vier Schiffe der Klasse F125, die Thyssenkrupp Marine Systems in der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) F125 zusammen mit der NVL Group gebaut hat, erfolgreich abgeliefert.[ds_preview]

Thyssenkrupp Marine Systems hat den Neubau an das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) in einer – pandemiebedingt – kleinen Zeremonie übergeben. Dabei wurde das BAAINBw durch den Leiter der Abnahmekommission Matthias Rohde sowie dem zuständigen Projektleiter im BAAINBw Marc Steffens vertreten. Von Thyssenkrupp Marine Systems unterzeichnete der Programmleiter Patrick Buggenthin die Übergabepapiere.

Patrick Buggenthin (TKMS) und Matthias Rohde (WTD 71) unterzeichnen die Übergabepapiere © TKMS
Patrick Buggenthin (tk MS) and Matthias Rohde (WTD 71) sign the handover papers

Mitte 2023 soll das erste Schiff der Klasse F125 in den Einsatz gehen. Um die dafür notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, wurde zwischen der ARGE F125 und dem BAAINBw Ende vergangenen Jahres ein umfassender Unterstützungsvertrag zur technisch-logistischen Betreuung (TLB) der Fregatten der Klasse F125 geschlossen.

28.000 Sensoren an Bord

Die von Grund auf neu konzipierten Schiffe der Klasse F125 weisen den Angaben zufolge mit ihren hochkomplexen Systemen und rund 28.000 Sensoren einen sehr hohen Automatisierungsgrad auf, der es ermöglicht, die Besatzungsstärke im Vergleich zu vorherigen Fregattenklassen nahezu zu halbieren. Außerdem könnten die Schiffe bis zu zwei Jahre in ihrem Einsatzgebiet verbleiben. Sie sind neben den traditionellen Aufgaben der Landes- und Bündnisverteidigung für die Konfliktverhütung und Krisenbewältigung sowie für Eingreif- und Stabilisierungsoperationen im internationalen Rahmen konzipiert. Neben der Fähigkeit zur Bekämpfung von Zielen an Land und auf dem Wasser verfügen sie zudem über Flugabwehrsysteme und Hubschrauber, so die Werft.

2007 in Auftrag gegeben

Der Vertrag über den Bau der vier Fregatten trat im Juni 2007 in Kraft. Darauf folgten Konzept­-, Design- und eine detaillierte Konstruktionsphase. Rund 90% der »hochkomplexen« Systeme an Bord der F125 wurden den Angaben zufolge eigens für diesen Schiffstyp neu entwickelt.

Die ARGE F125 setzt sich aus Thyssenkrupp Marine Systems als dem federführenden Unternehmen und der Bremer NVL Group (früher: Lürssen Defence) zusammen. Die Fertigung der Vorschiffe mit entsprechender Vorausrüstung erfolgte auf den Werftstandorten der NVL-Gruppe in Bremen und Wolgast. Die Fertigung der Hinterschiffe, der Zusammenbau der Schiffshälften, die weitere Endausrüstung sowie die Inbetriebnahmen und Erprobungen erfolgten auf der Hamburger NVL-Werft Blohm+Voss.

Technische Daten F125
Länge: 149 m
Breite: 18 m
Höchstgeschwindigkeit: >26 kn
Verdrängung: ca. 7.200 t
Besatzung: max. 190 Personen (davon bis zu 126 Personen Stammbesatzung)