Vertreter von Neptun Ship Design mit den Geschäftsführern Harals Fassmer, Berhard Meyer und MV-Insolvenzverwalter Christoph Morgen © Meyer Werft
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Die Schiffbauunternehmen Fassmer und Meyer Werft übernehmen von der insolventen MV-Werften-Gruppe gemeinsam das Rostocker Ingenieurbüro Neptun Ship Design.[ds_preview]

Das renommierte Schiffbau-Ingenieurbüro Neptun Ship Design in Rostock mit rund 100 Mitarbeitern, mehr als 30 Jahren Erfahrung und Kunden auf der ganzen Welt soll weiterhin eigenständig und in der bisherigen Struktur operieren. Zur Stärkung des Ingenieurbüros sollen zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden. Eine Zustimmung des Kartellamts für die Übernahme steht noch aus. Das Ingenieurbüro war Anfang 2019 von den MV Werften übernommen worden, die zum Genting-Konzern gehörende Gruppe hatte im Januar 2022 Insolvenz angemeldet, seither werden Käufer für die Werftstandorte und Konzernunternehmen gesucht.

»Damit kann Neptun Ship Design auch künftig weltweit Kunden mit seinem anerkannt hohen Know-how bedienen, während gleichzeitig Projekte für die zwei deutschen Werftengruppen umgesetzt werden«, erklären Meyer und Fassmer. Die beiden Schiffbauunternehmen wollen mit der Übernahme ihre Ausrichtung auf Entwicklung und Bau hochkomplexer Spezialschiffe stärken, »auf die sich der künftige Markt für Schiffsneubauten konzentrieren wird«.

»Wir stärken mit unserem Engagement bei der Neptun Werft, Meyer Neptun Engineering und nun bei Neptun Ship Design unseren Standort Rostock. Für uns ist dieses Engagement ein klares Bekenntnis zu diesem Standort«, sagt Bernard Meyer, Geschäftsführer der Meyer Werft.

»Die Herstellung technisch komplexer Spezialschiffe ist sehr konstruktionsintensiv und erfordert viel Erfahrung. Mit Neptun Ship Design gewinnen wir einen Partner, der uns bereits in den vergangenen Jahren, beispielhaft auch bei dem Neubau der mit LNG betriebenen »Atair«, mit viel Kompetenz unterstützt hat. Der Spezialschiffbau wird auch künftig in Deutschland und Europa den Neubaumarkt dominieren. Wir sehen daher viel Potential in dieser Zusammenarbeit«, ergänzt Harald Fassmer, geschäftsführender Gesellschafter bei Fassmer.

»Ich bin sehr froh, dass wir zwei renommierte deutsche Unternehmen gefunden haben, die die Arbeitsplätze bei Neptun Ship Design erhalten und das Unternehmen weiterentwickeln wollen«, sagt Christoph Morgen, Insolvenzverwalter der MV Werften.

»Metor IV« bringt Beschäftigung

Die Meyer-Gruppe und Fassmer bauen mit der gemeinsamen Akquisition ihre Kooperation weiter aus. Beide Werften entwickeln und bauen bis 2026 das neue deutsche Forschungsschiff »Meteor IV«. »An diesem Projekt wird auch Meptun Ship Design einen maßgeblichen Anteil haben und damit eine neue langfristige Perspektive erhalten. Zusätzlich planen wir, neue Ingenieure einzustellen. Diese Kooperation unterstützt uns dabei, unsere ambitionierten Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Alle drei Unternehmen engagieren sich schon seit vielen Jahren dafür. Nun verleihen wir diesen Aktivitäten gemeinsam weiteren Rückenwind und können unsere Lösungen für eine nachhaltige Schifffahrt auch außerhalb unserer Werftengruppen anbieten«, sagt Malte Poelmann, Chief Technology Officer der Meyer-Gruppe.

Auch die langjährigen Geschäftsführer des Ingenieurbüros, Helge Sell, Stephan Merkel und Roland Gräber, sollen sich wieder als Gesellschafter engagieren. In den vergangenen 30 Jahren hat Neptun Ship Design viele erfolgreiche Projekte, auch mit der Neptun Werft und Fassmer, realisiert. »Diese Kombination von Kontinuität, neuen Impulsen sowie konkreten Aufträgen von Meyer und Fassmer und weiteren deutschen Werften verleiht Neptun Ship Design positive Zukunftsaussichten«, sagt Helge Sell.