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Der Bau des windgetriebenen Frachters von Neoline mit »Solid Sails« soll noch in diesem Jahr beginnen, auch wenn sich ein wichtiger Partner zurückzieht.[ds_preview]

Das Entwicklungsprojekt für den Bau eines 136 m langen, windgetriebenen Handelsschiffs ist nach der finalen Auswahl der windunterstützten Antriebstechnologie, einer Crowdfunding-Kampagne und der Gewinnung wichtiger strategischer Partner in vollem Gange.

Die in Nantes ansässige, neu gegründete Reederei Neoline will den Bau in diesem Herbst beginnen. 2024/2025 könnte das Schiffe in Dienst gestellt werden. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Schiff gleicher Größe soll der klimafreundliche Entwurf 80–90% Kraftstoff einsparen.

Mit an Bord ist unter anderem die Werft Chantiers de l’Atlantique, die auch das Rigg mit Solid Sails, starren, aber faltbaren Festsegeln aus Verbundwerkstoffen, entworfen hat. Weitere Partner sind Neopolia, Mauric und D-Ice. Die Gesamtsegelfläche soll 3.000 m² ausmachen, verteilt auf zwei 76 m hohe Masten. Die starren Segel sorgen den Angaben zufolge für einen besseren Vortrieb als das ursprünglich geplante Duplex-Rigg mit 4.200 m² an flexiblen Segeln.

Zur Unterstützung des Projekts wurde im Januar 2022 eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, die noch bis zum 12. Juni auf der Plattform WiSEED läuft. Sie soll rund 1 Mio. € von benötigten 3,3 Mio. € bei Finanzinvestoren einbringen. 700.000 € von 800 Anlegern sind bereits eingesammelt worden, heißt es.

Nicht mehr dabei ist, aus strategischen Gründen, die Sogestran-Gruppe als Hauptpartner. Neoline habe allerdings bereits mit einem anderen Schiffseigner eine Absichtserklärung unterzeichnet. Als mögliche Frachtkunden stehen der Autobauer Renault, Clarins, der Reifenhersteller Michelin, der Yachtbauer Groupe Beneteau, der Baumaschinenhersteller Manitou und Jas Hennessy & Co bereit.

Neoline will auf einer transatlantischen Route von Saint Nazaire – Montoir de Bretagne zu den Häfen Halifax (Kanada) und Baltimore (US-Ostküste) fahren.