Erst jüngst hatten Gewerkschafter den Bau des neuen Forschungseisbrechers »Polarstern II« gefordert – jetzt ist zumindestens das nötige Geld da.[ds_preview]
Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat in seiner gestrigen Sitzung sogenannte Zusatzmittel bewilligt, damit das für die Klimaschutzforschung und womöglich den deutschen Schiffbau wichtige Großprojekt ausgeschrieben werden kann.
Der geplante Neubau soll ab 2027 die alternde »Polarstern« ersetzen, die bereits 40 Jahre auf den Spanten hat. Mit dem neuen Schiff könne »die deutsche Meeres- und Polarforschung nahtlos an die Erfolge der ›Polarstern‹ anknüpfen«, sagte Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) in Berlin.
Auf den lukrativen Auftrag für die »Polarstern II« warten deutsche Werften seit Jahren. Die Lloyd Werft hatte ihr Konzept eingereicht und war mit einer erheblichen Summe in Vorleistung gegangen. Die Planungen für den Neubau laufen seit 2012. Vor zwei Jahren wurde ein erster Anlauf zur Vergabe abgebrochen. Damals standen Baukosten in Höhe von rund 500 Mio. € im Raum.
Formal waren »rechtliche Gründe« genannt worden. Eine »langfristige, leistungsfähige und wirtschaftliche Investition« sei nicht gesichert, hieß es. Der Neubau dürfte also noch einmal teurer werden. Das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven als Betreiber des Schiffes hatte die neue Ausschreibung bereits Ende vergangenen Jahres fertiggestellt, den Startschuss muss jetzt allerdings das Bundesforschungsministerium geben.